Frage an Henner Schmidt von Katja R. bezüglich Staat und Verwaltung
Lieber Herr Schmidt,
auf Ihren Plakaten (zahlreich sind sie ja, ich denke sozusagen jedesmal an Sie, wenn ich das Haus betrete oder verlasse) strahlen Sie mich an mit dem Claim "Unbequem für Bürokraten". Klingt das nicht bißchen negativ? Warum und wie wollen Sie denn unbequem für Bürokraten (wer ist das?) sein, und inwiefern soll das der Stadt und/oder mir nützen?
Herzlichen Dank schon jetzt für Ihre Antwort,
Katja Reisch
Sehr geehrte Frau Reisch,
vielen herzlichen Dank für Ihre Fragen.
In Berlin und gerade bei uns in Mitte existieren leider viel zu viele überflüssige und unnötige Auflagen der Verwaltung. Für viele Menschen sind diese Auflagen, die ihre Initiative behindern, eine große Belastung. Diese behindernde Verwaltung meine ich, wenn ich von „Bürokratie“ und „Bürokraten“ spreche. In den letzten fünf Jahren in der BVV Mitte habe ich mich deshalb intensiv dafür eingesetzt, dass Strandbars und Clubs nicht weiter durch unnötige Vorschriften schikaniert werden, dass freie Schulen sich etablieren können und dass Gewerbetreibende und Investoren nicht durch abstruse Auflagen belastet werden. So konnten in Mitte an vielen Stellen Initiativen doch noch ermöglicht werden.
Ich möchte diesen Einsatz auch gerne im Abgeordnetenhaus fortsetzen und verspreche Ihnen, auch dort der Verwaltung im Sinne der Bürger auf die Füße zu treten, wenn sie wieder sinnlose und behindernde Auflagen durchsetzen möchte. In diesem Zusammenhang hoffe ich, dass Sie „unbequem für Bürokraten“ etwas positives abgewinnen können. Was haben Sie davon? Oft reicht es, bürokratischen Übereifer öffentlich zu machen, um die schlimmsten Übertreibungen abstellen zu können. Wenn Sie selbst betroffen sind, biete ich Ihnen an, sich direkt an mich zu wenden. Als Bürgerin haben Sie auch einen Gewinn an Lebensqualität, da durch weniger Bürokratie mehr Vielfalt entsteht, z.B. in der Gastronomie, der Architektur, dem Schulangebot usw. Zusätzlich kann Berlin durch den Abbau von Bürokratie auch noch Kosten sparen und das Geld für sinnvolleres ausgeben. Mit freundlichen Grüßen und der Hoffnung, dass die Plakate vor Ihrem Haus Sie nicht zu sehr belästigen,
Henner Schmidt