Frage an Hendrik Hering von Jürgen H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Seit 34 Jahren bin ich Lehrer. Die Schülerleistungen befinden sich seit Jahren in freiem Fall! Jetzt werden noch die Probleme der Hauptschüler "gelöst", in dem man die Schule abschafft und mit der Realschule zusammenlegt. In den zukünftigen R+-Klassen sitzen Verhaltensgestörte, Behinderte, Schulunwillige und Gewalttätige, aber auch noch ein paar Lernwillige zusammen, die von Lehrern beschult werden sollen, die dafür nicht ausgebildet sind. Sozialarbeiter und Psychologen fehlen, die Jugendämter sind unterbesetzt!
Was tut das Wirtschaftsministerium, um Schulabgänger mit ausreichendem Bildungsniveau für die Betriebe bereit zu stellen? Das Katasteramt hat jetzt schon verlauten lassen, dass sie keine R+-Schüler mehr nehmen! Die Rlp-Polizei nimmt schon länger keine R-Schüler mehr, es sei denn, sie holen während der Ausbildung das ABI nach, mit zusätzlichen Kosten für den Steuerzahler! Welch eine grandiose Reform!
Sehr geehrter Herr Held,
vielen Dank für Ihre pointierte Stellungnahme. Wie Sie aus vielen Gesprächen wissen, schätze ich Sie als engagierten Lehrer sehr. Daher wissen Sie aber auch, dass wir in diesem Punkt nicht einer Meinung sind.
Mit der Realschule plus hat die Landesregierung aus meiner Sicht eine neue gute Schulart geschaffen, die gleichberechtigt mit Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen für ein wohnortnahes und aufstiegsorientiertes Schulangebot sorgt.
Um für mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen, halten wir die Schullaufbahn möglichst lange offen und erhöhen die Durchlässigkeit zwischen den Schularten. So wird der individuelle Aufstieg für alle Schülerinnen und Schüler ermöglicht.
Diese Aufstiegschancen wollen wir noch erweitern, indem an den Realschulen plus in den nächsten Jahren Fachoberschulen errichtet werden, um einen weiteren Zugang zu höheren Abschlüssen zu ermöglichen. Nah zur beruflichen Praxis können hier Jugendliche die Fachhochschulreife erwerben und haben so einen guten Einstieg in eine Ausbildung oder ein Studium.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hendrik Hering