Frage an Helmut Brunner von Anna S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Brunner,
in Ihrer Eigenschaft als Landwirtschaftsminister machen Sie sich verbal auch immer stark für die Wichtigkeit der Hauswirtschaft und betonen die Qualität der Ausbildung in diesem Bereich. Gerade im Bereich der Landwirtschaft haben Sie nun auch mit der Ausbildung von Erlebnisbäuerinnen und -bauern diesen Bereich forciert.
Mit Entsetzen muss ich nun jedoch feststellen, dass die Stellen die zur Betreuung dieser Betriebe un zur Koordination mit den Schulen in Ebersberg und Fürth geschaffen wurden nicht mit den, von Ihnen sonst hochgelobten, Hauswirtschaftsmeisterinnen sondern von Geologen besetzt wurden.
Ist die Ausbildung in der Hauswirtschaft nun qualitativ schlecht - oder waren Ihre Äußerungen dazu nur Lippenbekenntnisse hinter denen nichts steckte als schöne Worte?
Wo bekommen Hauswirtschaftsmeisterinnen in Ihrem Ministerium eine Chance auf eine Anstellung? Wieviele ausgebildete Hauswirtschafter oder Hauswirtschafterinnen, bzw. Hauswirtschaftsmeisterinnen werden vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium bezahlt?
Ich hoffe ich bekomme bald eine positive Antwort für die Hauswirtschaft!
Mit freundlichen Grüßen,
Anna Stark
Sehr geehrte Frau Stark,
der Besetzung der von Ihnen angesprochenen drei Stellen ist selbstverständlich eine ordnungsgemäße Ausschreibung vorausgegangen.
Unter den insgesamt rd. 120 Bewerbungen für die Projektstelle am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth befanden sich fünf Bewerberinnen, die eine Ausbildung oder Studium im hauswirtschaftlichen Bereich vorweisen konnten. Vier von diesen standen nicht zeitnah genug für eine Einstellung zur Verfügung. Die fünfte Bewerberin, Meisterin der Hauswirtschaft, wurde mittlerweile für eine andere Stelle am AELF Fürth eingestellt.
Für die beiden Projektstellen am AELF Ebersberg gingen insgesamt rd. 100 Bewerbungen ein. Davon hatten zwei Bewerberinnen eine Ausbildung im hauswirtschaftlichen Bereich vorzuweisen. Eine der beiden, die neben zertifizierter Erlebnisbäuerin auch hauswirtschaftliche Betriebsleiterin ist, wurde eingestellt.
Die drei ausgeschriebenen Stellen wurden letztlich mit zwei zertifizierten Erlebnisbäuerinnen mit jeweils 0,5 AK, mit einer Agraringenieurin mit 1,0 AK mit einer Pädagogin mit 0,5 AK sowie mit einer Geologin, die über sehr große Erfahrung im Umgang mit erlebnisorientierten Angeboten verfügt und deren Bewerbung absolut überzeugt hat, mit 0,5 AK besetzt.
Die Ausbildung in der Hauswirtschaft, vor allem hier in Bayern, ist qualitativ sehr hochwertig. Bestätigt wird das dadurch, dass unsere Meisterinnen, Technikerinnen und auch Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterinnen (alle vergleichbare Abschlüsse) in der Regel sehr schnell eine Anstellung auf dem freien Arbeitsmarkt finden.
In meinem Ressortbereich beschäftigen wir derzeit insgesamt 315 hauswirtschaftliche Kräfte, davon 147 Ökotrophologen(innen) und 168 Fachlehrerinnen. Die Fachlehrerin-nen haben alle eine Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft abgelegt, anschließend an einer Fachakademie den Abschluss „Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin“ erworben und danach die Anwärterzeit abgeleistet. Alle zwei Jahre werden ca. fünf Ökotrophologen für die Qualifikationsebene 4 und fünf Hauswirtschaftliche Betriebsleiterinnen für Qualifikationsebene 3 für den Vorbereitungsdienst eingestellt.
Zudem sind derzeit noch etwa 20 hauswirtschaftliche Kräfte (überwiegend Technikerinnen, vereinzelt Meisterinnen) auf eigenen Wunsch im Bereich der Förderung an den Ämtern für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten tätig.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Brunner