Frage an Helmut Brandt von Rolf F. bezüglich Wirtschaft
Werden Sie die Arbeit der Weltläden und den "Fairen Handel" unterstützen und fördern ? Auf welche Weise gedenken Sie das zu tun?
Sehr geehrter Herr Fries,
Herr Brandt hat mich gebeten Ihnen mitzuteilen, dass er aufgrund einer Vielzahl dringender Termine erst in 8-10 Tagen Ihre Anfrage beantworten kann. Ich bitte Sie herzlich um Verständis.
Mit freundlichem Gruß
i.A. Marion Renken
----Ergänzung 14.9.05
Sehr geehrter Herr Fries,
für Ihre Frage vom 20. August 2005 danke ich Ihnen. Bitte verzeihen Sie, dass ich aufgrund vieler Termine im Rahmen des Wahlkampfes erst jetzt dazu komme, Ihnen zu antworten.
CDU und CSU streben eine internationale Marktwirtschaft an. Auf längere Sicht wird ein fairer und freier Handel den ärmeren Ländern mehr helfen, als Marktabschottung und staatliche Regulierung. Ein freier Handel bedarf jedoch sozialer Maßstäbe. Die soziale Marktwirtschaft, die einen Ausgleich zwischen arm und reich vorsieht, kann daher auch international als Ordnungsrahmen angestrebt werden und Grundlage einer globalen Ordnungspolitik zur bewussteren Gestaltung der Globalisierung sein. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat uns gelehrt, dass Planwirtschaft und staatlicher Dirigismus die falschen Mittel sind. Vielmehr ist ein Rahmen zu schaffen, bei denen möglichst viele Menschen weltweit vom wirtschaftlichen Fortschritt profitieren können.
Die Welthandelsordnung muss unter den Gesichtspunkten der Armutsminderung stärker ausgerichtet werden. Eine Verbreiterung und Vertiefung des allgemeinen Liberalisierungsprozesses des Welthandels muss somit fair und kontrolliert erfolgen. CDU und CSU werden im Rahmen der EU und der WTO zielstrebig auf ein System der Liberalisierung der Weltagrarmärkte hinarbeiten, welches vor allem armutsorientiertes Wachstum ermöglicht und nicht vorrangig oligarchische Wirtschaftsstrukturen stärkt.
Die Arbeit der „Weltläden“ und die Initiativen zum „Fairen Handel“ sind wichtige Initiativen im Rahmen der Entwicklungshilfe, welche insbesondere Kleinbauern in Entwicklungsregionen unterstützen. CDU und CSU werden sich für eine Erhöhung der Effizienz unserer entwicklungspolitischen Instrumente sowie für eine Stärkung der Selbsthilfekräfte in den betroffenen Ländern und Regionen einsetzen. Die Union hält an dem Ziel fest, die deutsche öffentliche Entwicklungshilfe mittelfristig auf 0,7 % der Wirtschaftsleistung zu steigern, sobald der Zustand von Wirtschaft und Haushalt dies erlauben. CDU und CSU legen auch großen Wert darauf, dass fairer Wettbewerb auf den Weltmärkten für Bauern in Entwicklungs- und Industrieländern gleichermaßen wichtig ist. Die Union spricht sich darüber hinaus in der EU gegen Agrarsubventionen aus, die die Preise für Agrarprodukte unterhalb der Produktionspreise drücken und gegen die die Produzenten in Entwicklungsländern – insbesondere die traditionellen Kleinbauern - nicht konkurrenzfähig sein können.
Mit freundlichem Gruß
Helmut Brandt