Ärzte verweigern herzkrankem Kind Operation – weil die Eltern ungeimpft sind [FOCUS]. Wie finden Sie das? Ist das nicht die Folge der Abwertung von Ungeimpften durch die Regierungsparteien?

Sehr geehrter Herr N.,

vielen Dank für ihre Frage. Ihr Vorwurf, die Regierung habe ungeimpfte Personen abgewertet, ist falsch. Wir standen – und stehen angesichts der ungewissen Entwicklungen weiterhin – vor der Aufgabe, die Bevölkerung bestmöglich vor den Folgen einer Corona-Infektion zu schützen. Die Impfung bietet dabei, gerade als Schutz vor schweren Verläufen, eine sehr effektive und wirksame Möglichkeit. Nicht-geimpfte Personen sind deutlich häufiger von schweren und schwersten Verläufen nach einer Corona-Infektion betroffen und trugen damit neben der Selbstgefährdung auch überdurchschnittlich stark zur Auslastung des Gesundheitssystems bei. Vor diesem Hintergrund halte ich es weiterhin für richtig, dass im Winter flächendeckend die sogenannte 2G-Regel in öffentlichen Räumen eingeführt wurde. Sie hat nachweislich das Infektionsrisiko senken können.

Einen Zusammenhang zwischen diesen notwendigen und richtigen Corona-Schutzmaßnahmen und dem – aus meiner Sicht fragwürdigen – Handeln eines einzelnen Klinikums zu ziehen, halte ich für konstruiert und vorgeschoben. Wir benötigen eine ehrliche Evaluation der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen unter Berücksichtigung der sozialen und psychischen Folgen insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und Pflegebedürftigen.

Mit freundlichen Grüßen

Helge Lindh, MdB