Warum haben Sie und Ihre Ministerien nicht auf die dramatischen Schilderungen über die afghanischen Ortskräfte von Herrn Hauptmann Grotian reagiert?
Sehr geehrter Herr Braun,
warum haben Sie und Ihre Ministerien nicht auf die Briefe von Herrn Hauptmann Grotian reagiert?
In diesen wurde Ihnen bereits im Mai 2021 die prekäre Lage der Ortskräfte in Afghanistan geschildert und Vorschläge unterbreitet, wie man diese Ortskräfte sicher außer Landes bringen kann.
Finden Sie es nicht beschämend, dass ein privates Patenschaftsnetzwerk sich um solche Aufgaben kümmern muss, wie z.B. Ortskräfte nach Kabul bringen, Einrichten von Safehouses, Warnung der Ortskräfte?
Warum machen das nicht staatliche Stellen wie die Bundeswehr und unsere Ministerien?
Was lernen Sie aus dem Afghanistan Desaster und was werden Sie konkret unternehmen, um zu einer besseren Kommunikation innerhalb Ihrer unterstellten Ministerien zu kommen?
Ich bedanke mich im voraus für Ihre Antwort.
Hochachtungsvoll
Barbara Schegerer
Bad Wörishofen
Quellen: Bundespressekonferenz vom 24.08.2021, Markus Lanz vom 26.08.21
Sehr geehrte Frau S.,
die bitteren Ereignisse in Afghanistan bewegen uns alle. Seit Jahren erhalten gefährdete Ortskräfte die Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Nach der Abzugsentscheidung der Vereinigten Staaten von Amerika und dem damit verbundenen Ende auch der Präsenz der Bundeswehr im Land wurden diese Bemühungen intensiviert. Angesichts der schnellen Machtübernahme der Taliban, die auch viele Afghanen überrascht hat und bei vielen weiteren Ortskräften zu einem Ausreiseinteresse geführt hat, wurde die Evakuierungsmission der Bundeswehr durchgeführt und vom Bundestag mandatiert. Nun arbeitet das Auswärtige Amt unter Hochdruck daran, dass auch nach Ende der Evakuierungsmission der Bundeswehr Ortstkräfte und besonders gefährdete Personen die Möglichkeit erhalten, nach Deutschland zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Helge Braun