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Helge Braun
CDU
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Frage von Christian E. •

Sehr geehrter Herr Braun, Sie u. a. versprachen, dass wenn jeder ein Impfangebot hatte, alle Maßnahmen fallen würden. Jeder, der sich impfen ließ, wird nun eines Besseren belehrt. Was nun?

Ich habe mich explizit impfen lassen, um wieder ein gesellschaftliches Leben zu haben. Nun darf ich nicht mehr in Bars (mal schauen, wie lange es die noch machen) noch nach 22 Uhr essen gehen; auch Veranstaltungen fallen im Endeffekt flach. (Wohne im Söderland). Kein Wunder, dass Sie alle eine Impfpflicht wollen, denn immer mehr Menschen fragen sich, warum man den Aufwand betreiben soll, wenn man dann doch wieder Einschränkungen hat. Wann werden Politiker endlich für Falschaussagen zur Rechenschaft gezogen. Wenn ich auf Arbeit solche Fehlinformationen an meinen Kunden weitergeben, kann ich mir einen neuen Job suchen. Kommt jetzt einfach jeden Winter Freizeitlockdown? Wie lange glauben Sie wird das gut gehen? Und wie wollen Sie alle sechs Monate eine Impfpflicht durchsetzen, wenn Sie nicht mal das Boostern schaffen? Es ist ein Trauerspiel, was Sie seit zwei Jahren veranstalten. (Und nun der SPD in die Schuhe schieben wollen, Genau mein Humor).
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Eg,

die Aussage von mir, die Sie zitieren, stammt aus dem März diesen Jahres. Damals war die Situation so, dass sowohl gegen das ursprüngliche Corona-Virus als auch gegen die Alpha-Variante die Impfstoffe sehr gute Wirkung gezeigt haben, sodass das RKI bescheinigt hat, dass Geimpfte "wahrscheinlich keinen relevanten Beitrag zum epidemischen Geschehen mehr leisten." Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass bei der Ansteckungsfähigkeit dieser Varianten eine Impfquote von etwa 70% ausreichend sein würde, um größere Erkrankungswellen zu verhindern, hatte ich die Hoffnung, dass wir am Ende einer freiwilligen Impfkampagne diese Quote erreichen und alle Maßnahmen beenden können.

Mit dem Auftreten der Delta-Variante hat die Lage sich insofern verändert, als durch die hohe Ansteckungsfähigkeit nunmehr eine Impfquote erforderlich ist, die jedenfalls bisher deutlich nicht erreichbar ist. Dazu kommt, dass bei Delta ab dem 5. Monat zwar der Schutz vor schweren Verläufen gut erhalten ist, allerdings eine Überträgereigenschaft oder eine Erkrankung mit milden Symptomen wieder wahrscheinlicher wird, sodass die Auffrischimpfungen erforderlich sind.

Das sind Erkenntnisse, die zu einer anderen Bewertung und insofern zu neuen Handlungsnotwendigkeiten führen.

Deshalb bitte ich Sie, die Auffrischimpfung nach etwa 6 Monaten wahrzunehmen, die entsprechenden Kapazitäten sind vielerorts bereits geschaffen und sind weiter im Aufbau. Und überzeugen Sie weitere Menschen in ihrem Umfeld von der Notwendigkeit der ersten bis dritten Impfung!

Mit freundlichen Grüßen

Helge Braun

 

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