Frage an Helge Braun von Dennis K. bezüglich Energie
Hallo Herr Dr. Braun,
Ich würde gerne wissen warum es im vorliegenden Entwurf der EEG Reform nicht gewünscht ist, dass man die ü20 PV-Anlagen einfach auf Eigenverbrauch umklemmt?
Alle Anlagenbetreiber wollen sich mit ihrem eigenen Strom selbst versorgen (man sieht das am der wachsenden Zahl von Batterielösungen). Warum drängt man seitens der Bundesnetzagentur die Anlagenbetreiber zu Volleinspeiselösungen?
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Freundliche Grüße
Dennis Körper
Sehr geehrter Herr Körper,
für die ersten Photovoltaikanlagen läuft Ende des Jahres die 20-jährige EEG-Fördergarantie aus. Mit der anstehenden Novellierung des EEG wollen wir daher für ausgeförderte „Post-EEG-Anlagen“ eine Anschlussregelung schaffen. Bei vielen PV-Anlagen ist zu erwarten, dass diese umgerüstet werden und ein Teil des Stroms selbst verbraucht wird. Bei einigen Anlagen wird jedoch weiterhin die Notwendigkeit zur Netzeinspeisung von Strom bestehen, besonders für den Überschussstrom aus Eigenversorgungsanlagen. Die derzeitige Regelung des EEG bietet als einzige Möglichkeit zur Stromeinspeisung für Anlagen nach Förderende die sonstige Direktvermarktung. Bei kleinen PV-Anlagen ist fraglich, ob die Direktvermarktung des eingespeisten Stroms wirtschaftlich ist.
Unser Ziel ist es, dass eingespeister Strom sowie Eigenstrom zukünftig besser gemanagt werden können, um Einspeisespitzen und unvorhergesehene Schwankungen beim Regelenergiebedarf zu vermeiden, sodass die Herausforderung für den Strommarkt in einem angemessenen Rahmen bleibt und die Netzkosten für alle Stromkunden sinken. Denn die Eigenstromerzeugung leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der deutschen Energiewende.
Mit freundlichen Grüßen
Helge Braun