Frage an Helga Trüpel von Reinhard T. bezüglich Gesundheit
Tach auch Frau Trüpel,
"Die Glühbirne stirbt aus", so die Schlagzeilen heute in den Nachrichten. Alles bezogen auf die Reduzierung des Energieverbrauchs, soweit kann ich diese Entscheidung aus Brüssel nachvollziehen. Was die Gesundheitsbeeinträchtigung der Augen betrifft nicht. Die Energiesparlampen spenden für das menschliche Auge ein ungesundes Licht. Ich habe dies selbst bei meiner Leselampe gemerkt, indem ich nach einer kurzen Zeit des Lesens nicht mehr richtig gucken konnte. Nach dem Einschrauben einer 100Watt starken Glühlampe ging es wieder ohne Probleme.Das ich mit dieser Beurteilung richtig lag, wurde mir von entsprechenden Wissenschaftlern bestätigt. Meine Frage nun: Wie beurteilen sie als Naturwissenschaftlerin diesen Aspekt?
Sehr geehrter Herr Tümmel,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage und bitte Sie um Verständnis für die lange Wartezeit.
Mit seiner Entscheidung am 8. Dezember vergangenen Jahres hat der Regelungsausschuss des Europäischen Parlaments eine bahnbrechende Entscheidung für den Klimaschutz gefällt - am 17. Februar 2009 wurde dieses Votum im Umweltausschuss bestätigt. Demnach sollen bis 2012 innerhalb der EU alle herkömmlichen Glühbirnen aus den Geschäften verschwinden und schrittweise durch Energiesparlampen, Halogenlampen oder Leuchtdioden (LED) ersetzt werden. Dies hätte einen entscheidenden Einfluss auf die Energiebilanz und auf den Geldbeutel der EU-Bürger: Die Glühbirne ist ein energiepolitischer Sündenfall - nur 5 Prozent der verbrauchten Energie werden in einer herkömmlichen Glühbirne in Licht umgesetzt, der Rest verpufft als Wärme. Mit modernen Energiesparlampen haben Sie heute bereits die Möglichkeit, mit bis zu 80 Prozent weniger Strom auszukommen. Das CO2-Einsparpotenzial durch energiesparende Leuchtmittel liegt EU-weit bei bis zu 15 Millionen Tonnen im Jahr. Noch dazu halten die Leuchtmittel im Durchschnitt etwa 10 mal so lange wie Glühbirnen und rechnen sich von daher auch trotz eines höheren Anschaffungspreises. Ein durchschnittlicher Haushalt kann bei konsequenter Umstellung auf Energiesparlampen jährlich rund 50 Euro sparen.
Sie schreiben, Sie hätten Probleme mit dem Licht Ihrer Energiesparlampe, gerade wenn es ums Lesen geht. Wenn Sie Ihre Energiesparlampe als zu kalt und blau empfinden, sollten Sie sich die Angaben auf dem Sockel anschauen: Hier steht in der Regel, welche Lichtfarbe die Lampe hat. Gemessen wird die Farbe in Kelvin (K). Üblich sind: warmweiß (ww) mit 2700 bis 2900 K, kaltweiß mit 3300 bis 5000 K und tageslichtweiß (tw) mit mehr als 5000 K. Für Wohnräume eignen sich eher warmweiße Lampen, sie kommen inzwischen der Anmutung einer Glühbirne sehr nahe. Wenn Sie zum Lesen eher strahlend helles Licht möchten, sind Sie jedoch mit einer Halogenleuchte besser bedient, die es inzwischen auch für herkömmliche Fassungen zu kaufen gibt - diese Leuchten sparen im Vergleich zu Glühbirnen ca. 30 Prozent Strom und halten doppelt so lange.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Antwort weiterhelfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Helga Trüpel