Frage an Helga Trüpel von Klaus S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Liebe Frau Trüpel, ich bitte um Erläuterungen zu folgenden Aussagen, die Sie in einem Interview mit der TAZ am 20. 6. 2018 getätigt haben:
> "Aktuelle Studien zeigen, dass rund die Hälfte der Europäer die Nachrichten des Tages bei Google News liest, also dort durch die Textanreißer scrollt, aber nicht auf die Links klickt. Dann ist es doch klar, dass Anzeigenkunden eher bei Google werben, als auf den Verlagsseiten."
Frau Trüpel, diese Aussage ist unlogisch und in sich bereits extrem widersprüchlich, denn Google News ist vollkommen werbefrei, ebenfalls die Google-Suche. Das sollte auch Ihnen bekannt sein.
Meine Frage hierzu also:
Wieso sollte Google oder ein beliebiger anderer Anbieter, der werbefrei auf Angebote von Zeitungsverlagen verlinkt, per se für diese Verlinkung bezahlen, wenn er doch gar keinen direkten finanziellen Nutzen daraus zieht?
>"Ich verstehe ja auch, dass die Nachrichtenseiten darauf angewiesen sind, dass Google ihre Texte verbreitet, aber das heißt doch nicht, dass wir Google und Co. freien Lauf lassen können."
Frau Trüpel: Google oder andere Suchmaschinen "verbreiten" nicht die "Texte der Nachrichtenseiten", sondern sie verweisen nur darauf, und zwar mittels eines Mechanismus, den man im deutschen Sprachgebrauch als "Verlinkung" bezeichnet. Diese ...... "Nachrichtenseiten"..... können mit einem simplen HTML-Textverweis erreichen, dass sie nicht in Suchmaschinen gelistet werden, dies wäre der wohl auch einfachste Weg, ihre "Nutzung" selbst in die Hand zu nehmen und ihr Geschäftsmodell tragfähig zu machen.
Ich nehme an, dass Ihnen diese zusammenhänge bewusst sind.
Ich darf des weiteren darauf verweisen, dass man Ihrer Auffassung folgend, jede Fussnotensammlung in wissenschaftlichen Werken kostenpflichtig machen müsste.
Wie stehen Sie dazu?
Vielen Dank für Ihre Mühe, eine Klärung Ihrerseits wäre hilfreich, beste Grüsse, K. S.