Frage an Helga Schmitt-Bussinger von Irmgard S. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Schmitt-Bussinger,
als ehemalige Lehrerin wird Ihnen die Jugendarbeit sicherlich am Herzen liegen. Leider wurden aber von der bayerischen Regierung im Doppelhaushalt 2003/2004 die Mittel für den Bayerischen Jugendring um 4 Mio € gekürzt. Wenngleich die Fördermittel inzwischen wieder leicht erhöht wurden, ist doch die massive Kürzung der Fördermittel von 2003/2004 in bayerischen Jugendverbänden schmerzlich spürbar. Diese Kürzungen betreffen u.a. auch die ehrenamtliche Jugendarbeit, die einen unersätzlichen Beitrag in unserer Gesellschaft leistet.
Frage 1:
Kann Ihrer Meinung nach weiterhin an der Jugendarbeit gespart werden oder soll wieder stärker in die Arbeit mit jungen Menschen investiert werden?
Frage 2:
Würden Sie sich dafür einsetzen, dass die Kürzungen von 2003/2004 zurückgenommen werden?
Sehr geehrte Frau Stanullo,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gern beantworte.
Ich sage es Ihnen ganz offen: die Kürzungen durch die Staatsregierung waren ein richtiger Schock. Diese brutale Sparpolitik unter Stoiber war und ist katastrophal für die Jugendarbeit in Bayern und ich kann Ihnen versichern: die SPD Fraktion im Landtag, darunter mein Kollege Linus Förster haben erbittert gegen diese "Sparwut" angekämpft, aber leider - die Kräfteverhältnisse sind oder waren bis Sonntag ja nunmal eindeutig im Landtag - ohne Erfolg.
Und um zu Ihrer ersten Frage zu kommen: selbstverständlich kämpfen wir auch weiterhin gegen diese Sparpolitik an falscher Stelle. Jugendarbeit braucht finanzielle Unterstützung. Und das sage ich jetzt nicht, um Ihnen im Wahlkampf irgendetwas zu versprechen. Nein: jeder Euro, der in der Jugendarbeit eingespart wird, erzeugt irgend wann viel höhere Folgekosten, beispielsweise im therapeutischen Bereich und in der Kriminalitätsbekämpfung. Die CSU argumentiert, sie spare, um Jugendlichen eine Zukunft zu ermöglichen, in Wirklichkeit spart sie die Gegenwart und Zukunft junger Menschen kaputt. Das ist meine Meinung und die meiner Fraktion.
Und damit komme ich gleich zur zweiten Frage: Wir werden selbstverständlich für eine Rücknahme der Kürzungen kämpfen, denn Jugendarbeit ist kein Luxus und in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Aber ich sage auch ganz deutlich: Die CSU spricht von der Zukunft der Jugend – und tritt sie gleichzeitig mit Füßen! Die bayerischen Jugendverbände sollte nun deutlich sein, was sie von Versprechungen der Staatsregierung zu halten hat und wer wirklich hinter ihr steht.
Mit den besten Grüßen
Helga Schmitt-Bussinger