Frage an Heinz-Peter Haustein von Peter F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Haustein,
ich möchte mich im Grunde den Fragen und Ausführungen von F. H. , besonders was die destruktive Haltung unserer eigentl. Interessenverteter anbetrifft, anschließen.
Zum Thema noch folgende Frage und Hinweise:
Betr. Aufwand , Nutzen und Sinn der Präqualifizierung für kleine Handwerksbetr. mit langjähriger Berufserfahrung und ( schon/noch ) vorhandener Meisterqualifikation, bekam ich von d. HWK Chemnitz nur eine allgemeine und unzureichende Antwort.
Ich hatte z.B.gefragt, warum ich mich nach jahrzentelanger selbst. handwerkl. Tätigkeit und einem bereits 1967 abgelegten Meister, denn dieser kostenträchtigen Prozedur unterziehen soll.
Nach der Novellierung hatten wir lt. Angabe DHZ plötzlich nach dem 1. Jahr z.B. 41,5 % mehr " Betriebe " im Gewerk Raumausstattung. Man schafft ein unmögliches Konstrukt nach dem anderen , nur um deren Geburts-Fehler zu kaschieren. Die Folgen dieser gewillkürten Eingriffe bekommen deren Erfinder leider nicht zu spüren, sondern wir müssen diese schmerzlich erleben.
Einsicht in fehlerhafte Entscheidungen ist sowieso kaum zu erkennen.
Bei den überbetriebl. Lehrunterweisungen (ÜLU) war es ähnlich. Man unterstellt doch da den Meistern, daß sie ihre Lehrlinge selbst nicht richtig ausbilden können. Das trifft wohl eher auf die zu, welche selbst nur eine mangelhafte oder gar keine Ausbildung haben. Befragt man die LL ,was sie im Einzelnen dort an speziellen Techniken vermittelt bekamen, ist der Sinn dieser Einrichtung oft fragwürdig, aber leider eben teuer.
So könnte man noch weitere unsinnige Beispiele der Regulierungswut bringen. Nur gibt es leider niemand, welcher den entstandenen "Fizz" entwirren möchte und könnte. Am Ende bekommen die Verursacher und Stillhalter noch eine schöne Verabschiedung und Lob ohne Ende.
Was meinen Sie dazu?
MfG
P. F.
Sehr geehrter Herr Flemming,
vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre Fragen an mich.
Für Sie als Meisterbetrieb hat die Präqualifizierung den Vorteil, dass Sie Ihre Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit gegenüber öffentlichen und privaten Auftraggebern mit einer Art Gütesiegel darstellen. Sie vermeiden durch dieses Verfahren den Ausschluss Ihrer eingereichten Angebote aus formellen Gründen (z. B. wegen unvollständiger oder nicht aktueller Eignungsnachweise). Zugleich optimieren Sie Ihre Chancen für die Teilnahme an beschränkten Ausschreibungen und Verhandlungsverfahren.
Was die überbetrieblichen Lehrunterweisungen angehen, so sind diese als Ergänzungen für die kleineren oder die spezialisierten Betriebe gedacht, um das gesamte Spektrum der betrieblichen Ausbildung abdecken zu können. Die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten werden gut angenommen und dienen der Entlastung der Ausbildungsbetriebe und als Hilfestellung für Auszubildende.
Da dieses System bis jetzt gut funktioniert hat, versuchen wir, auf diesem Sektor keinen weiteren Bürokratieaufbau auszulösen.
Überhaupt bin auch ich ein Freund der Deregulierung und bin bemüht, jede sinnvolle Art des Bürokratieabbaus zu unterstützen. Sollten Sie weitere Vorschläge dazu haben, können Sie sie mir gerne schicken.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort gedient zu haben und verbleibe
mit einem herzlichen Glück Auf
Heinz-Peter Haustein