Frage an Heinrich Niemann von Dorle Dr. Z. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
In den letzten Jahren hat sich der Bedarf an Kita-Plätzen - auch durch den Zuzug junger Familien in die Siedlungsgebiete - erfreulicherweise stark erhöht. Leider konnte das Angebot in Mahlsdorf-Süd dem nicht Stand halten. Sowohl meine Tochter als auch deren Bekannte, Freunde und Kollegen, die hier ebenfalls ansässig sind, müssen ihre Kinder täglich mit in die Stadt nehmen bzw. weite Wege in andere Stadtteile in Kauf nehmen. Das motiviert nicht zu weiterer Familienvergrößerung.
Was wollen Sie tun, um kurzfristig, aber auch mittel- und längerfristig hier Abhilfe zu leisten?
Sehr geehrte Frau Dr. Zilch,
Ihre Frage berührt mit die schwierigste Infrastruktur-Aufgabe im Ortsteil Mahlsdorf insgesamt und dabei auch in Mahlsdorf-Süd. Dabei konnte der Bezirk im Ganzen mit über 9000 Kindern in 76 Kitas, die von 23 Trägern betrieben werden, eine bedarfsgerechte Versorgung bis auf wenige Ausnahmen sichern. Seit 2005 wurden insgesamt etwa 1700 Plätze neu bzw. zusätzlich geschaffen. Das Bezirksamt legte im Juni seine aktuelle Kita-Standortplanung der BVV vor.
Tatsächlich ist der erfreuliche Zuwachs an Kindern bis zu 6 Jahren besonders groß in Mahlsdorf. Trendberechnungen des Senats wurden hier sogar um 16 Prozent übertroffen. Dazu kommt, dass Mahlsdorf seit Jahren mit Kitaplätzen unterversorgt ist. Das Bezirksamt schätzt hier gegenwärtig einen zusätzlichen Bedarf von etwa 250 Plätzen ein, davon im Süden etwa 50 Plätze. Die zur Zeit sechs Kitas verfügen über 443 Plätze, sie haben ihren Standort alle südlich der S-Bahnlinie.
Was tun? Ab 2012 ist nach Angaben des Bezirksamtes in der Stralsunder Straße eine Kita mit 48 Plätzen und in der Albrecht-Dürer Straße mit ca. 75 Plätzen vorgesehen. Das betrifft jedoch Mahlsdorf-Nord. Im Süden strebt das Bezirksamt an, mit dem Träger der Kita in der Schrobsdorfstrasse eine Erweiterung mit 23 Plätzen im Rahmen des Investitionsprogramms U3 zu realisieren. Das würde eine deutliche Entlastung bringen. Der Zeitraum ist allerdings noch offen. Im Süden Kaulsdorfs in der Ulmenstraße soll ebenfalls eine Kita mit 60 Plätzen in 2013/14 neu gebaut werden. Dazu erfolgt eine Ausschreibung durch den Liegenschaftsfonds Berlin.
Diese Projekte wurden durch das Bezirksamt mit großem Vorlauf und Beharrlichkeit vorbereitet. Sie werden alle viel Kraft kosten. Der Bau einer Kita kostet eine Größenordnung von 1,5 bis 2 Mio Euro. Im bezirklichen Investitionsplan ist die Kita Ulmenstraße enthalten. Die freien Kita-Träger sollen heute neue Kitas selbst (und mit Fördermitteln) finanzieren. In den Siedlungsgebieten, gerade auch in Mahlsdorf-Süd verfügen der Bezirk oder das Land über wenig Grundstücke. Jedoch konnte der Bezirk über die Bebauungsplanung sogenannte Vorhalteflächen für Kitas (gegen manche Widerstände) sichern. Das sind in Mahlsdorf-Süd zwei weitere Flächen.Die Verfügbarkeit über geeignete Gebäude und Grundstücke schneller zu erreichen und potente Partner für einen Neubau u.U. auch auf zu erwerbenden Privatgrundstücken zu gewinnen ist aus meiner Sicht ein weiterer Weg, um schneller zu mehr Kitaplätzen in Mahlsdorf- Süd zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heinrich Niemann