Frage an Heiner Fauteck von Josef H. bezüglich Energie
Vielen Dank, Herr Fauteck, für Ihre Antwort.
Können Sie mir bitte erklären, wie die ödp die Stromversorgung auf 100% umstellen will, ohne (Atom-)Strom importieren zu müssen?
MfG
J. Huber
Sehr geehrter Herr Huber.
Es bleibt eigentlich keine Wahl. Wir sind inzwischen in der von der ödp schon Jahrzehnte zuvor angekündigten "Nach-Peak-Oil"-Zeit angekommen: Die Nachfrage übersteigt die Ölforderung und der Preis steigt unaufhaltsam. Ähnliches wird bald auch für Gas, Kohle und Uran gelten. Leider wurde diese Entwicklung - auf kurzfristige Wahlerfolge schielend - an maßgeblicher Stelle verschlafen. Und noch jetzt setzt die CSU auf Pendlerpauschale, Atomkraft, Öl und Kohle. Dabei ist Umsteuern dringend geboten. Um den Umstieg auf 100% erneuerbare Energie zu schaffen, setzen wir auf die 3 E:
>> E wie Einsparen <<
1/3 des derzeitigen Energieverbrauchs können problemlos ohne Abstriche in Wohlstand und Lebensqualität ersatzlos eingespart werden. Hierzu zählt z.B., den Einbau innovativer Stand-by -Schaltungen vorzuschreiben, die keinen Strom verbrauchen. Oder die Förderung von Wärmedämmung: Staatlichen Investitionen in den nächsten 10 Jahren müssen auf die Sanierung der öffentlichen Gebäude (vom Kindergarten bis zur Universität und vom Gemeindeamt bis zur Staatskanzlei) konzentriert werden, statt eine 3. Startbahn am Münchner Flughafen und eine neue Straße zum Nürnberger Airport zu bauen oder die A 94 durch das Isental zu betonieren und viele weitere Straßen zu verbreitern.
>> E wie Effizienz <<
Ein weiteres Drittel kann durch Steigerung von Wirkungsgraden eingespart werden. Heute werden im Durchschnitt 2/3 der in Maschinen eingespeisten Energie nicht genutzt. Regelmäßig müssen im Sommer Großkraftwerke abgeschaltet werden, weil die Abwärme sonst das zur Kühlung genutzte Wasser der angrenzenden Flüsse zu sehr aufheizen würde. Dezentrale wohnortnahe Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung hat einen sehr viel größeren Wirkungsgrad.
>> E wie Erneuerbare Energie <<
Es bleibt 1/3 das durch den forcierten Ausbau von erneuerbaren Energien aufgebracht werden kann. Bayern hat insbesondere einen großen Nachholbedarf bei der Windkraft.
Diese Maßnahmen werden nicht nur das Klima entlasten, sondern auch unsere Geldbeutel, denn fossile Energieträger werden immer knapper und teurer, und: „Die Sonne schickt und keine Rechnung.“ (Franz Alt)
Um die Energiewende zu schaffen, braucht es jedoch unabhängige Politiker. Eine dezentrale Energieerzeugung durch viele Bürgerinnen und Bürgere kann den großen Energieerzeugern nicht gefallen. Und die Regierenden von heute fühlen sich „nicht umsonst“ verpflichtet. So „spendete“ EON nach den zuletzt für 2006 veröffentlichen Zahlen CSU, CDU und SPD zusammen 300.000 Euro. Auch die anderen Parteien nehmen Konzernspenden an. Allein die ödp hat sich das verboten.
Näheres zu unserer Energiepolitik finden Sie in unserem Programm zur
Landtagswahl: http://www.besser-waehlen-bayern.de (Punkte 16-22). Zu
Details können Sie hier im Kandidatenwatch auch unseren Energieexperten
Michael Bettinger befragen:
http://www.kandidatenwatch.de/michael_bettinger-120-16431.html.
Herzliche Grüße,
Heiner Fauteck,
Ödp Erlangen-Höchstadt.