Frage an Heiko Thomas von Christine L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Thomas!
In dieser Woche wurde die Ostseepipeline in Lubmin eingeweiht. Dort befindet sich auch das Atom-Zwischenlager, wo in sehr unzureichender Weise Castoren in einer Halle gelagert werden.
Ist es nicht sehr gefährlich, dass die Pipeline in unmittelbarer Nähe zum Zwischenlager vorbeiläuft?
Mit freundlichen Grüßen,
Christine Lechner
Sehr geehrte Frau Lechner,
bitte entschuldigen Sie die sehr späte Antwort auf Ihre Frage. Da ich Gesundheitspolitischer Sprecher der Berliner Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bin, kann ich leider zu speziellen fachlichen Fragen aus Mecklenburg-Vorpommern wenig konkretes beitragen. Trotzdem verstehe ich Ihre Sorge um die Gefahren des Atom-Zwischenlagers bei Lubmin und teile die Ansicht der Bündnisgrünen aus Mecklenburg- Vorpommern. Auch ich lehne jegliche Nutzung der Atomenergie ab, da sie eine nicht beherrschbare Risikotechnologie ist. Das sieht man ganz deutlich am Atommülllager Nord bei Lubmin, in dem offenkundige Sicherheitslücken zu Tage getreten sind. Meiner Meinung nach gibt es keinerlei Gründe die auch nur die geringste Ausweitung der Nutzung des Zwischenlagers Nord rechtfertigen. In wie weit die Pipeline weitere Sicherheitsrisiken für das Zwischenlager bietet, kann ich leider nicht einschätzen. Wenn Sie das noch nicht getan haben sollten, wenden Sie sich doch bitte an die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen aus Mecklenburg-Vorpommern → http://gruene-fraktion-mv.de/
Gerne möchte ich Sie aber auch noch auf meine jüngste Aktion in Berlin zum Thema Forschungsreaktor und Atomzwischenlager hinweisen. Ich möchte erreichen, dass die Zahlen des Berliner Krebsregisters dafür genutzt werden, eine Umkreisuntersuchung durchzuführen. Die Frage ist bisher nicht beantwortet, ob der Reaktor für die Menschen in unmittelbarer Nähe gesundheitliche Folgen hat. Bisher lehnt die Koalition, leider aber auch die LINKE, diesen Vorschlag ab.
Viele Grüße
Heiko Thomas