Frage an Heiko Schmelzle von Udo W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Schmelzle,
Warum haben Sie in dieser Abstimmung (Anbau von Genmais in der EU verhindern)mit Nein gestimmt?
Sie als Ostfriese - oder wenigstens aus einem Ort in Ostfriesland - müßen doch um die Belange der hiesigen Landwirtschaft Bescheid wissen!?
Der Anbau von Gen veränderten Maissorten birgt ein noch nicht genügend erforschtes Risiko für die Bestandsflora. Allein aus Pateir-Disziplin sollte man seinen Wählerauftrag nicht verstehen. Hier geht es um unsere und die Gesundheit unserer Kinder und Enkelkinder. Und Europa als Versuchsfläche der Firma Monsanto anzubieten ist nicht loyal. In Deutschland und Europa ist kein Notwendigkeit zum Anbau von Genveränderten Maissorten notwendig. Das es an anderen Stellen auf der Welt dafür Bedarf gibt, steht außer Frage. Sie sind Deutscher und _Europäer - also sollten Sie auch in diesem Sinne agieren. Sonst haben Sie Ihren Auftrag falsch verstanden.
Mit freundlichen Grüßen
U. Wienstroer
Sehr geehrter Herr Wienstroer,
Die Nutzen und Risiken der Anpflanzung von gentechnisch verändertem Saatgut sind ein kontrovers diskutiertes Thema. CDU, CSU und SPD haben daher im Koalitionsvertrag explizit vereinbart, die Vorbehalte gegenüber der grünen Gentechnik anzuerkennen.
Auch im Zusammenhang mit der Zulassung der sogenannte Genmais-Linie 1507 in der Europäischen Union ist intensiv über das Für und Wider einer Zulassung diskutiert worden.
Für die Landwirtschaft würde die neue Mais-Art bedeutende Vorteile bringen, da sie über bestimmte Resistenzen verfügt. Dies gilt zum Beispiel für den Schädling Maiszünsler, der vier Prozent der jährlichen Maisernte weltweit zerstört.
Nach Auffassung diverser externer Experten sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Gesundheit bestehen keine gesundheitlichen Bedenken bezüglich einer Zulassung.
Die Bundesregierung hat sich - in Anbetracht der kontroversen Diskussion zum Thema Gentechnik - dennoch dazu entschieden, eine Zulassung von Genmais 1507 nicht zu befürworten, sondern sich bei der Abstimmung in Brüssel zu enthalten. Diese Enthaltung ist das Ergebnis intensiver Diskussionen zwischen den Koalitionspartnern und den betroffenen Bundesministerien.
Wie viele Bürgerinnen und Bürger stehe aber auch ich der Zulassung von gentechnisch verändertem Saatgut vorsichtig gegenüber. Es ist deswegen in jedem Einzelfall genau zu prüfen, inwiefern eine Beeinträchtigung der Umwelt oder eine Gefährdung der Verbraucher vorliegt.
Mit freundlichem Gruß
Heiko Schmelzle MdB