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Heidi Kosche
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Frage von Wilhelm R. •

Frage an Heidi Kosche von Wilhelm R. bezüglich Recht

Hier mal eine ganz basisnahe Frage: Ich lebe gern in Kreuzberg, mir gefällt es dort, aber warum verdreckt der Bezirk mehr und mehr? Reicht das Geld nicht mehr für die Stadtreinigung? Eine der sagenumwobenen Hundedreckentfernungsmaschinen haben ich im letzten Jahr noch nicht einmal gesehen. Und warum wird das Verbot, seinen Hundedreck auf der Straße liegen zu lassen, in Berlin noch nicht einmal ansatzweise durchgesetzt, wie dies in anderen zivilisierten europäischen Großstädten ganz normal ist?

W.R.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr Wilhelm Rosendahl,
Sie haben recht mit Ihrem Ärger, den Sie mit vielen Anderen aus dem Bezirk und in der gesamten Stadt teilen. Die Pflege der Grünanlagen und Straßen ist schlechter geworden. Wie Sie wissen, liegt die Verantwortung der Grünflächenpflege bei den Bezirken, die aber in den letzten Jahren immer weniger Geld von der Stadt dafür bekommen und auch der politische Gestaltungsspielraum der Bezirke wird immer mehr beschnitten. Das prangere ich an wie Sie auch auf meiner homepage nachlesen können. Weil dem Bezirk das Geld fehlt, hat der grüne Baustadtrat Franz Schulz am Boxhagener Platz in Friedrichshain versucht, einen anderen Weg einzuschlagen: er hat in der Nähe des Platzes eine Grünfläche extra für Hunde ausgewiesen und den Platz selber für Hunde gesperrt. Nach anfänglichen Protesten hat sich dieses Modell einigermaßen bewährt. Diese Idee hat meiner Meinung nach Zukunft, weil es einen Ausgleich schafft. Am Chamissoplatz in Kreuzberg muss auch dringend eine Lösung her, aber es gibt keine Ausgleichsfläche, leider. Franz Schulz und ich haben mit diversen AnwohnerInnen dort gesprochen und es werden demnächst „Hundetüten-Automaten“ aufgestellt, in der Hoffnung, dass in denen dann das Hundegechäft verschwindet und nicht mehr in den Grünflächen um den Kinderspielplatz deponiert wird. Mir ist bewusst, dass Ihnen eine radikalere Lösung lieber wäre als die beiden Lösungsbeispiele die wir Grünen versuchen. Aber ich habe in den letzten Jahren „Kampf gegen den Hundkot“ gelernt, dass es die nicht gibt, weil so viel Kontrolle gar nicht möglich ist und eben Menschen gerne Hund haben möchten, auch in einer deutschen Großstadt mit enger Bebauung.

Mit grünen Grüßen Heidi Kosche