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Hauke Göttsch
CDU
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Frage von Ulf J. •

Frage an Hauke Göttsch von Ulf J. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Göttsch,

die moderne Landwirtschaft entwickelt sich durch die zunehmende Zahl an Agrarindustrieanlagen für Tierzucht und –mast in eine Richtung, die ich als Tierrechtler und um den Erhalt einer lebenswerten, gesunden Umwelt besorgter Bürger nicht gutheißen kann.

Wie stehen Sie persönlich zu dieser Problematik und welche konkreten Maßnahmen zu diesem Thema würden Sie, bzw. Ihre Partei einleiten, wenn Sie an einer Regierung in Schleswig-Holstein beteiligt sein sollten?

Mit freundlichen Grüßen

Ulf Jürgens

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Jürgens,

vielen Dank für Ihre Anfrage bei abgeordnetenwatch.de am 10. April 2012.
Seit 2002 ist das Staatsziel Tierschutz in der Verfassung verankert. In Deutschland gelten im europäischen und auch weltweiten Vergleich hohe Tierschutzstandards. Mit der Mitte 2012 geplanten Änderung des Tierschutzgesetzes werden insbesondere die rechtlichen Anforderungen bei Tierversuchen weiter verbessert. Auch für Tiertransporte gelten in Deutschland hohe Standards, die einen tierschutzgerechten Transport gewährleisten.
Ich bin der Auffassung, dass die heute stattfindende Emotionalisierung der Beziehung zwischen Mensch und Tier nicht dazu führen darf, bei der Verbesserung des Tierschutzes in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung die Notwendigkeiten der betriebswirtschaftlichen Zumutbarkeit außer Acht zu lassen.
Als oberste Maxime für jeden Tierhalter gilt, dass nur ein verantwortungsvoller und der Gesundheit der Tiere förderlicher Umgang zu nachhaltig hohen Tierleistungen führen kann.
Der Arzneimitteleinsatz im aktuellen Ausmaß ist alarmierend und sollte kritisch hinterfragt und überdacht werden. Dies gilt besonders für den prophylaktischen Einsatz von Antibiotika in großen Tierbeständen, um die Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu begrenzen.
Für Futtermittel gelten in Deutschland hohe Standards, in die im Zuge des Dioxinskandals 2011 weiter verbessert wurden (14 Punkte-Plan von Bund und Ländern). Die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen wird in Schleswig-Holstein durch die amtliche Futtermittelüberwachung, die beim Landeslabor angesiedelt ist, überprüft.
Ich spreche mich gegen eine Systemdebatte aus, in der größere Produktionseinheiten als Ursache für den Preisverfall tierischer Produkte und in der weiteren Konsequenz für eine Verhinderung der landwirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung stehen. Es ist längst bekannt, dass zwischen Tierbestandsgröße und dem Wohlbefinden der einzelnen Tiere, der Leistung der Tiere oder der Produktqualität kein direkter Zusammenhang besteht, sondern dass der Einfluss des Managements und der technischen Ausstattung viel bedeutsamer ist.

Mit freundlichen Grüßen
Hauke Göttsch

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