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Hartfrid Wolff
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Frage von Gabriele S. •

Frage an Hartfrid Wolff von Gabriele S. bezüglich Umwelt

Seher geehrter Herr Wolff,

meine Frage an Sie:
Was tut die FDP für den Tierschutz?
Was tut die FDP gegen die Missstände in der Massentierhaltung, insbesondere nicht artgerechte Haltung, qualvoll lange Transporte zu Schlachthäusern Akordschlachtung und Einsatz von Medikamenten und Hormonen.
Setzt sich die FDP gegen riesige Mastanlagen ein?

Mit freundlichen Grüßen
G. Schäfer

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Schäfer,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch vom 08. September 2013.

Die christlich-liberale Koalition hat mit der Novelle des Tierschutzgesetzes die Haltungsbedingungen von Tieren in vielen Bereichen verbessert. Wir sicherten mehr Tierwohl durch betriebliche Eigenkontrollen nach bestimmten Tierwohlkriterien, haben deutliche Verbesserungen für Versuchstiere und Heimtiere auf den Weg gebracht und Regelungen für tierschutzgerechte Haltung von Wildtieren in Zirkussen sowie zur Eindämmung streunender Katzen geschaffen. Wir haben den Tierschutz in Einklang mit der Wirtschaftlichkeit in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung gebracht. Die Novelle ist ein großer Fortschritt für den Tierschutz in Deutschland, lässt uns aber nicht auf diesem Erfolg ausruhen. Wir werden uns weiterhin für forschungsorientierte und praxistaugliche Tierschutzlösungen einsetzen.

Die FDP setzt sich für eine tiergerechte und die Tiergesundheit fördernde Tierhaltung und -ernährung ein. In jeder Haltungsform müssen Tiere ihre Integrität möglichst bewahren können, unabhängig von der Stallgröße und der Produktionsweise des Betriebs. Das Tierwohl hängt nicht nur mit Haltungsbedingungen zusammen, sondern vielmehr müssen auch Aspekte wie Betriebsmanagement oder bauliche Voraussetzungen, Mensch-Tier-Beziehung in der Betreuung und Überwachung in den Vordergrund rücken. In jeder Haltungsform müssen Hygiene und Krankheitsprophylaxe selbstverständlich dazu gehören.

Tierhaltungssysteme müssen ständig nach dem aktuellsten Stand der Forschung technisch und unter dem Aspekt des Tierwohls weiterentwickelt werden. Dem Tierhalter muss es gelingen, hohe Lebensmittelqualität mit Tierschutz zu verbinden und trotzdem bezahlbare Nahrungsmittel zu produzieren. In der medizinischen Versorgung von Nutztieren müssen weitere Fortschritte erzielt werden. Die Entstehung von Antibiotikaresistenzen sowie neue mögliche Krankheiten bei Nutztieren müssen im Bereich der Forschung eine stärkere Beachtung finden. Darüber hinaus müssen einzelne Themen der landwirtschaftlichen Produktion wie die Kastration von männlichen Ferkeln oder prophylaktische Eingriffe an Tieren in absehbarer Zeit gelöst werden. Eine 1:1-Umsetzung der europäischen Vorgaben ist jedoch grundsätzlich notwendig. Wir wollen den Tierschutz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung auf europäischer Ebene auf wissenschaftlicher Basis und im Einklang mit der Wirtschaftlichkeit voranbringen.

Entscheidend für eine tierschutzgerechte Schlachtung sind eine wirksame Betäubung und deren ordnungsgemäße Überwachung sowie das Feststellen des Fehlens von Lebenszeichen bei jedem einzelnen Tier vor Beginn der weiteren Schlachtarbeiten. Die Ursachen für Fehlbetäubungen sind vielfältig, einen Zusammenhang mit der Größe des Schlachthofes und der sogenannten Akkordschlachtung gibt es nicht . Die christlich-liberale Koalition hat verschiedene Forschungsvorhaben zur Weiterentwicklung einer tierschutzgerechten Tötung von Schlachttieren gefördert. Darüber hinaus setzen wir uns für eine Optimierung der Kontrollsysteme ein und wollen mit der Wissenschaft, den Verbänden und den Schlachthöfen eine Strategie zur weiteren Verbesserung des Tierschutzes bei der Schlachtung entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen
Hartfrid Wolff