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Hartfrid Wolff
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Frage von Georg N. •

Frage an Hartfrid Wolff von Georg N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wolff,

Sie schreiben oben:

"Wie ich Ihnen schon auf Ihre letzte Frage geantwortet habe, stellt die deutschen Sprache zudem eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration dar. Für die Zuzugswilligen müssen hinreichende Möglichkeiten zum Spracherwerb bestehen."

Wer soll denn den Zuzugswilligen die deutsche Sprache beibringen? Und warum? Glauben Sie, dass die Arbeitsbedingungen so reizvoll sind? Für die DozentInnen in solchen Kursen gibt es keine soziale Absicherung, man hat kein Geld für die Altersvorsorge; Urlaub und Krankheitstage werden nicht bezahlt, man hat keinen Kündigungsschutz und lebt permanent auf Hartz IV-Niveau.

Wer bitte soll diesen Job übernehmen? Die meisten Leute, die in einem Integrationskurs jobben, wollen so schnell wie möglich etwas "Seriöses" finden. Auch die Träger hätten bestimmt gerne seriösere Geschäftsbedingungen, sprich: man darf eigentlich erwarten, dass der Staat für die eingekauften Leistungen auch pünktlich bezahlt. Ihre Partei hat vor einem Jahr eine Kleine Anfrage an die Regierung gerichtet, warum so viele Träger wegen der Zahlungsverzögerungen des BAMF vor der Insolvenz stehen. Fragen Sie doch nochmal nach, es hat sich nämlich nichts geändert.

Meine Frage: können Sie mir bitte einen einzigen Grund nennen, warum man im Integrationsbereich arbeiten sollte?

Mit freundlichen Grüßen

Niedermüller

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Niedermüller,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 14. September 2010, in dem Sie die Probleme der für die Integrationskurse zuständigen Stellen ansprechen.

Bereits in der letzten Legislaturperiode hat die FDP- Bundestagsfraktion auf die von Ihnen genannten Probleme aufmerksam gemacht und daraufhin einen Antrag (BT- Drs.:16/9593) in den Deutschen Bundestag eingebracht, um gerade die Geschäftsbedingungen der für die Kurse zuständigen Stellen und Lehrkräfte zu verbessern.

Beispielsweise fordern wir darin die Ermöglichung eines angemessenen Honorars für die Lehrkräfte und die Erhöhung der Vergütung pro Unterrichtseinheit und Teilnehmer, um so die Integrationskurse weiter zu verbessern. In Regierungsverantwortung setzen wir diesen Weg fort. Trotz der angespannten Haushaltslage konnten wir bei der Finanzierung der Integrationskurse darauf hinwirken, dass es in diesem Bereich keine Kürzungen geben wird und für die Jahre 2012 und 2013 der Zuschuss für die Integrationskurse aus dem Bildungsfonds um weitere 6 Mio. Euro angehoben wird.

Glücklicherweise finden sich nach wie vor Lehrkräfte aus ganz unterschiedlichen Motivationen, sodass im Jahr 2009 über 14.000 Sprachkurse angeboten werden konnten, an denen mehr als 180.000 Menschen teilnahmen.

Ich hoffe Ihnen mit dieser Information gedient zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Hartfrid Wolff