Frage an Harald Ebner von Annegret S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Ebner,
Im Ausschuss für Gesundheit des Bundestages wird über eine Impfpflicht beraten und abgestimmt. So wie ich gelesen habe, gibt es im Bundestag auch externe Berater und Experten. Befinden sich unter diesen Experten auch Wissenschaftler und Ärzte die Kritik an einer Impfpflicht geäußert haben? Es gibt in Deutschland genügend Vereine von impfgeschädigten Kindern. Werden auch solche betroffenen Eltern zu Wort kommen um mit Informationen zu diesem Thema beizusteuern?
Auch aus den Reihen der Ärzteschaft wird an der Impfstoffsicherheit Kritik geübt. Unter Auswertungen der Meldungen von Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen nach dem Infektionsschutzgesetz steht im Bundesgesundheitsblatt auf Seite 353, dass „…maximal 5% der schwerwiegenden Nebenwirkungen im Rahmen von Spontanerfassungssystemen gemeldet werden.“ Demnach ist von einer hohen Dunkelzimmer von Impfschäden auszugehen, die nicht gemeldet werden. Kann die Statistik des RKI über Impfnebenwirkungen- und Schäden stimmen, wenn davon auszugehen ist, dass viele Impfschäden nicht gemeldet werden?
MfG
A. S.
Sehr geehrte Frau S. ,
zunächst einmal möchte ich mich herzlich bei Ihnen für Ihr Schreiben vom 21. September bedanken, in dem Sie Ihre Bedenken zum Thema Impfpflicht äußern.
Es gibt wohl kaum ein Thema, das, vor allem unter Eltern, leidenschaftlicher Diskutiert wird, als das Thema Impfen.
Daher ist es nicht leicht, hier einen gangbaren Weg für alle zu finden. Aus unserer Sicht ist es erforderlich, Impflücken zu schließen und Impfbarrieren abzubauen, da die Masern eine gefährliche Erkrankung sind. Wir sehen das Impfen auch als ein Gebot der Solidarität für diejenigen Menschen, die selbst nicht geimpft werden können.
Eine Impfquote von 95 Prozent wird von Fachleuten als notwendig angesehen, um einen wirksamen Schutz der Bevölkerung zu erreichen. Doch geht eine Impfpflicht am größten Problem vorbei, den bedenklichen Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen. Dort kann eine Pflicht kaum umgesetzt werden, wie sie ebenfalls anmerken. Wie genau sich Herr Spahn die Durchsetzung einer Impfpflicht vorstellt ist auch uns schleierhaft.
Aus unserer Sicht sollte vielmehr der öffentliche Gesundheitsdienst wieder gestärkt werden. Er wird seit Jahrzehnten kaputt gespart, es fehlt an Personal, und Ärztinnen und Ärzte dort werden schlechter bezahlt als in anderen Einrichtungen. Doch gerade die Gesundheitsämter in den Kommunen können am besten erkennen, wo eine problematische Impflücke besteht und wie sie gezielt angegangen werden kann. Sie kennen die Probleme und können beispielsweise gezielt in Schulen und Kitas gehen oder Impfkampagnen für Erwachsene steuern. Weitere Vorschläge sind z.B. aufsuchende Impfangebote und Impferinnerungen beim Aufsuchen von Ärzt*in und Krankenhaus. Wichtig wäre auch, dass Kinderärzte Erwachsene impfen dürfen. Dann können ungeimpfte Eltern sich zusammen mit ihren Kinder impfen lassen.
Wir sehen die Einführung einer Impfpflicht als völlig ungeeignet, das angestrebte Ziel, eine Steigerung der Impfquote, zu erreichen. Wir setzen auf Aufklärung anstelle von schwer durchsetzbarem Zwang.
Ihre Anmerkung die Fehlenden Fakten zu Impfschäden betreffend sei angemerkt, dass auf der Internetseite des PEI alle Komplikationen, die in zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung gebracht werden können, aufgeführt werden (http://52625146fm.pei.de/fmi/webd/#UAWDB).
Für weitere Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Ebner