Portrait Harald Ebner mit blauem Hemd vor grünem Hintergrund. Lächelnd.
Harald Ebner
Bündnis 90/Die Grünen
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32 / 35 Fragen beantwortet
Frage von Anna B. •

Frage an Harald Ebner von Anna B. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Herr Ebner,

es geht mir um die nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPR). Ich selbst dampfe seit knapp 4 Jahren und es geht mir gesundheitlich "weitaus" besser.

Frage 1: informieren sich die Abgeordneten eingehend über mehrere unabhängige Portale? Ärzte, die im Internet darüber schreiben, wissenschaftlich fundierte Studien? Bürger, die schon jahrelange Erfahrung mit dem Dampfen und ihrer Gesundheitsverbesserung haben.

Ich lese auch immer wieder, dass das deutsche Krebsvorschungsinstitut so wie das BfR herangezogen wird um seine Meinung zu bilden.
Frage 3: Gibt es eine wissenschaftlich fundierte Studie von o.g. Institutionen oder berufen sich die Abgeordneten immer nur auf die Stellungsnahmen derselben, das ja nur mal eine Meinung darstellt (es könnte sein, es ist möglich....) aber noch lange keine richtige Studie!

Frage 5: Welche Studien haben Sie gelesen?

Ich selbst konnte auf folgender Seite "echte" Studien und gutes Infomaterial finden: blog.rursus.de und ig-ed.org und www.biomedcentral.com und ganz neu http://www.mr-smoke.de/magazin/e-zigaretten-studie-2015-dampf-unbedenklich/. Die letztere kommt zum Fazit, dass E-Zigarettendampf so ungefährlich sei wie das Einatmen von Luft.

Die Pharma- und Tabakindustrie hat sehr großes Interesse daran diese E-Zigarette vom Markt stark einzuschränken.

Frage 6: Kann ich darauf vertrauen, dass Sie sich wirklich unabhängig von dieser Lobbyarbeit ihre Meinung bilden? Und die Öffentliche Meinung nicht als ebenso lästige Lobbyarbeit sehen, sondern als das was sie ist, das Interesse der Bürger.

Bitte beantworten sie mir doch alle meine Fragen und ich hoffe, dass sie sich nicht so verhalten wie manche andere Abgeordneten, die nur eine Standardantwort schreiben. Es hängen von dieser Entscheidung ja Menschenleben ab.

Freundliche Grüße

A. Becker

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Becker,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Gerne beantworte ich Ihre Fragen.

Die Studienlage zu kurz- und langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von E-Zigaretten ist bislang nicht eindeutig. Soweit Nikotin in den Liquids enthalten ist, sind nach bisherigen Kenntnisstand Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems möglich. Die inhalierten Dämpfe können zu Atemwegsreizungen führen. Mittel- und langfristig schädliche Wirkungen der übrigen enthaltenen Substanzen sind derzeit mangels Studien unklar. Die Förderung des Einstiegs in den Tabakkonsum ist nicht ausgeschlossen, jedoch derzeit nicht belegt. Für die Eignung zur Nikotinentwöhnung gibt es keine fundierten Belege. Welche Wirkungen das ausgeatmete nikotinhaltige Aerosol auf die Qualität der Raumluft hat, ist ebenfalls ungeklärt. In einigen Produkten wurden zudem krebserregende Nitrosamine nachgewiesen. Durch den fehlenden Verbrennungsprozess des Tabaks können E-Zigaretten aber eine weniger schädliche Alternative zur klassischen Zigarette sein.

Aufgrund der unklaren Studienlage ist aber eindeutig: Die Bundesregierung muss mehr Gelder in die Forschung investieren, um endlich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Die Bewertung gesundheitlicher Risiken muss anhand verlässlicher und objektiver Studien erfolgen. Ziel muss es sein, Verbraucherinnen und Verbraucher über mögliche gesundheitliche Risiken aufklären zu können.

Ein Verbot der E-Zigarette halten wir nicht für zielführend. Dies würde u.U. dazu führen, dass Konsumentinnen und Konsumenten die Produkte über andere Kanäle beziehen, die eventuell mit einer geringeren Qualität und gesundheitlichen Schäden einhergehen würden. Dies ist mit einem effektiven Verbraucherschutz nicht zu vereinen.

Wir befürworten klare Regelungen, die die Qualität der Produkte und Zusammensetzung der Liquids sichern. Werbung für E-Zigaretten und das Anpreisen einer angeblichen gesundheitlichen Wirkung lehnen wir ab.

Mit freundlichen Grüßen
Harald Ebner

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