Frage an Hansjörg Müller von Bernd H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Müller,
in Deutschland gibt es viele Rentner deren Rente unterhalb der Grundsicherung liegt.
Laut Aussage der Politik sind wir ein reiches Land sind und in vielen Bereichen zeigen wir ein nicht unerhebliches finanzielles Engagement. Der Vorschlag der SPD bezüglich der Erhöhung der Grundrente ist an Bedingungen geknüpft die von vielen nicht erfüllt werden können.
Daher folgende Frage: Warum zahlt der Staat aus Steuermitteln nicht jedem Rentner für jeden Monat den er in die Rentenkasse eingezahlt hat, einen zusätzlichen Betrag von z.B. 1 € aus, unabhängig von den geleisteten Einzahlungen?
Schließlich wurde durch deren Tätigkeit der Grundstein für unseren Wohlstand erbracht und angesichts des gezeigten Ausgabegebarens scheint ausreichend Geld vorhanden zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
B. Herwig
Sehr geehrter Herr H.,
ich bitte um Entschuldigung für die späte Antwort.
Der Zustand, dass deutsche Arbeitnehmer im Alter mit den Leistungen der Rentenkasse z.T. sogar unter die Armutsgrenze fallen, ist unhaltbar.
Nach meiner Meinung sollte weder der "Generationenvertrag" abgeschafft werden, noch das sog. Äquivalenzprinzip, das eine Rente entsprechend der Lebensleistung vorsieht (Prinzip der Gerechtigkeit).
Es verhält sich ja außerdem auch so, dass bei Umstellung auf eine kapitalgedeckten Rentenfinanzierung dem Wirtschaftskreislauf direkt Geld entzogen würde.
Ich persönlich beschäftige mich mit der Rentenfrage nicht im Detail, aber meine Meinung ist wie folgt:
Ich bin für eine steuerfinanzierte Basisleistung, die für jeden gleich ist und mit der Grundsicherung vergleichbar wäre, die jedoch einerseits mit erworbenen Rentenansprüchen (gem. Lebensleistung) und mit einem ebenso steuerfinanzierten "Staatsbürgeraufschlag" kombiniert werden könnte - dieser Staatsbürgeraufschlag dient der Gerechtigkeit gegenüber deutschen Staatsbürgern, also um einen Unterschied zwischen Grundsicherung für jahrzehntelange Leistungsträger unserer Gesellschaft und neuen Leistungsbeziehern herzustellen.
Hiermit lehne ich mich an das Rentenkonzept der AfD-Fraktion Thüringen an, welches für mich in dieser Thematik auf meinem relativ begrenzten Informationsniveau sehr attraktiv erscheint.
Mit freundlichem Gruß
aus dem Bundestagsabgeordnetenbüro
Dipl. Volksw. Hansjörg Müller
i.A. Nadja Stafl