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Hans-Werner Kammer
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Frage von Heinz K. •

Frage an Hans-Werner Kammer von Heinz K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Kammer

Der Bürgerverein Accum in der Stadt Schortens, als Vertreter von 1100 Bürgern möchte gerne von Ihnen wissen, ob Lärmschutzmaßnahmen am sogenannten Industriestammgleis von Sande, Abzweig „ Weißer Floh“ bis zum Containerhafen ( Jade Weser – Port) geplant sind.
Fakt ist es, das an einer seit 1972 bestehenden eingleisigen Anlage mit geringen Zugverkehr, 4 Züge pro Tag mit max. 40 kmh, künftig bis zu 90 Züge mit 80 kmh, verkehren sollen.
Laut DB Netz sind Lärmschutzmaßnahmen nicht vorgesehen.
In unmittelbarer Nähe der Gleisanlage ist ohne Einwände von öffentlichen Trägern und der DB, eine Neubausiedlung entstanden, ebenso befindet sich dort eine Grundschule und ein Kindergarten.
Was nutzt eine Lärmsanierung mit 4 fach Verglasung, wenn ich nicht mehr vor Lärm auf der Terrasse meines Hauses sitzen kann!
Die Bürger Accum´s sind nicht gegen die Industrieansiedlung im Norden von Wilhelmshaven, wir wissen um die einmalige Chance für unsere Region.
Wir wollen auch nicht das St. Florian Prinzip, das Gleis ist nun mal da.
Was für die Rohrdommeln im Voslapper Groden möglich ist ( Lärmschutz), sollte auch für Bürger in Accum möglich sein.

Wir bitten und hoffen auf Ihre Unterstützung

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Krambeck
1. Vorsitzender
Bürgerverein Accum von 1905 e.V.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Krambeck,
vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage.

Ich kann Ihre Sorgen bezüglich des Ausbaus der Strecke sehr gut nachvollziehen. Die Anbindung des JadeWeserPortes an das Schienennetz ist mit verschiedenen Nutzungs- konflikten verbunden. Ich stimme Ihnen zu, dass den berechtigten Interessen der Bürgerinnen und Bürger von Accum mindestens im gleichem Maße Rechnung getragen werden sollte wie denen der Rohrdommeln, welche übrigens nach Aussagen von Fachleuten gar nicht so lärmempfindlich sein sollen.

Schon seit längerem stehe ich deshalb in engem Kontakt mit dem Bahnvorstand Dr. Otto Wiesheu und mit den politischen Entscheidern im Bund. Bei gemeinsamen Gesprächen haben mein Kollege Thomas Kossendey aus Oldenburg und ich gestern vom Bundesverkehrsministerium bestätigt bekommen, dass die Bahn in Kürze ein Schreiben erhalten wird, in dem der Bundesverkehrsminister feststellt, dass es sich bei dem Ausbau der Strecke um eine wesentliche bauliche Änderung handelt. Dies ist die Grundlage dafür, dass aus dem Mitteln des Bundes Geld für Lärmschutzmaßnahmen aufgewendet werden kann. Es handelt sich um aktive Lärmschutzmaßnahmen, d. h. die Errichtung von Lärmschutzwänden an den Steckenabschnitten der Bahnlinie, an denen die Wohnbebauung besonders nahe an der Stecke liegt.

Nach Vorliegen des Schreibens werden sofort schalltechnischen Untersuchen beginnen, die sowohl die Lärmbelastung tagsüber als auch nachtsüber entlang der ganzen Stecke, als auch im Bereich Accum, messen werden. Dabei wird natürlich auch die steigende Zahl der Züge im Hinblick auf den JadeWeserPort berücksichtigt. Gegen Ende des zweiten Quartals werden erste Untersuchungsergebnisse vorliegen, die sich auch als belastbare Diskussionsgrundlage für den zuständigen Beirat eignen. Damit ist die Grundlage gelegt, dass die Lärmschutzbelange der Anwohner an der Strecke nach Maßgabe der Untersuchungen berücksichtigt werden können.

Gerne werde ich Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Werner Kammer