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Hans-Werner Kammer
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Frage von Andreas Klose, D. •

Frage an Hans-Werner Kammer von Andreas Klose, D. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kammer!
Es geht um das neue MVZ am Kreiskrankenhaus Wittmund.
Ich bin niedergelassener Facharzt für Innere Medizin-Gastroenterologie in Jever. Berufspolitisch bin ich Mitglied im Bezirksausschuss der Bezirksstelle WHV der KVN, Kreisstellensprecher Friesland der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sowie Landesvorsitzender des Berufsverbandes niedergelassener Gastroenterologen BNG.
Das Krankenhaus Wittmund eröffnet nun in Konkurenz zu uns niedergelassenen Fachärzten ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Das ist laut SGB V möglich. In dem MVZ soll ein niedergelassener Neurologe und der neue Chefarzt der Inneren Abteilung sowie dessen Oberärzte ambulant tätig werden. (Fachgebiete Gastroenterologie, Kardiologie, Pulmonologie). Deren Fachgebiete werden allesamt von niedergelassenen Fachärzten in Friesland/WHV abgedeckt. Ein Versorgungsproblem besteht nicht.
Zur Gründung des MVZ habe ich folgende Fragen:
Ist es wahr, dass der Landkreis Wittmund die zur Gründung eines MVZ nötige Ausfallbürgschaft übernommen hat?
Wie hoch ist der Bürgschaftsbetrag? Es wird von einem Betrag von 500.000€ gesprochen.
Wie stehen Sie zum Einsatz von Steuergeldern (auch den von uns niedergelassenen Ärzten) zum Aufbau paralleler ambulanter Versorgungsstrukturen an Krankenhäusern?
Wie stehen Sie allgemein zu MVZ? Sehen Sie darin eine zukunftsichere Versorgung in unserem ländlichen Raum?

Mit freundlichen Grüßen
Dr.med.A.Klose

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Klose,

für Ihre Anfrage danke ich Ihnen. Leider kann ich Ihnen keine Antwort auf Ihre Fragen zur Finanzierung des medizinischen Versorgungszentrums in Wittmund geben. Da ich dem Kreistag nicht angehöre, besitze ich keine Kenntnisse über die entsprechenden Interna.

Zum Thema MVZ ist allgemein zu sagen, dass die Praxen der freiberuflich niedergelassenen Ärzte ein Grundbaustein unseres Gesundheitssystems sind. Sie sind ein Garant für die qualitativ hochwertige und flächendeckende ambulante ärztliche Versorgung. Medizinische Versorgungszentren können den freiberuflich tätigen Haus- und Facharzt nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Leider besteht das Problem im ländlichen Raum, dass die freiberuflichen Haus- und Facharztpraxen mit den Auswirkungen des demographischen Wandels zu kämpfen haben. Diese Entwicklung, also der Überalterung vieler Ärzte und den Mangel an Nachwuchskräften, kann durch ein medizinisches Versorgungszentrum abgefedert werden.

Die Frage den Einsatz von Steuergeldern beim Aufbau paralleler ambulanter Versorgungsstrukturen an Krankenhäusern betreffend, möchte ich festhalten, dass die Finanzierung von medizinischen Vorsorgezentren nicht über Steuergelder erfolgt, sondern ? ähnlich wie bei Einzel- oder Gemeinschaftspraxen ? durch alle zugelassenen Leistungsbringer, die über die KBV abgerechnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Werner Kammer