Frage an Hans-Werner Kammer von Katja B. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Kammer,
immer wieder sehe ich mich als (Bundes-)beamtin etlichen "dummen" Bemerkungen unwissender Bürger ausgesetzt, die mit dem Begriff eines Beamten den wohlverdienenden, sicher versorgten, nicht überarbeiteten Staatsdiener sehen. Ich will nicht klagen, mir macht mein Job Spaß und ich stehe zu dem, was ich tue. Stressfrei ist das ganze aber nicht - gerade in diesen Zeiten des massiven Personalabbaus. Wie gesagt, ich will nicht klagen, kann von A 11 in WHV sicherlich gut leben... muss aber auch sicherlich einiges dafür tun. Und es gibt eben auch genügend Kollegen in weitaus niedrigeren Besoldungsgruppen oder Orten mit weitaus höheren Lebenshaltungskosten.
Nicht jeder erhält die Beispielsgehälter (A16 aufwärts), die immer wieder mal in Bild und co veröffentlicht werden... und die Neider bzw. den Unmut auf Beamten immer wieder schürt. Umso entsetzter war ich, als ich Ihre Bewertung der aktuellen Gehaltsverhandlungen lesen musste.
Ich zitiere hierzu aus Ihren Antworten an die Herren
Hoßbach / >link="hans_werner_kammer-650-6007--f110615.html#frage110615">Gerbsch:
"Nunmehr gibt es den Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes, der wie immer auf die Bundesbeamten übertragen wird und der aufgrund der Gesetzeslage von 1995 auch bei den Abgeordneten zu einer Erhöhung führen würde. Für die Abgeordneten wäre diese Erhöhung zudem erst mit einer einjährigen Verzögerung erfolgt."
Íst das wirklich ernst gemeint? Kennen Sie "unsere" Gehaltsentwicklung der letzten Jahre? Seit langer Zeit ist ein Tarifabschluss der Arbeitnehmer überhaupt auf "uns" übertragen worden!!
"wie immer" ist so ziemlich die unzutreffenste Formulierung, die hier angebracht ist! Dazu nur kurz als Anhaltspunkt: "unsere" wöchentliche Arbeitszeit wurde bereits in vergangenen Runden auf 41 Std angehoben, "unser" sog. Weihnachtgeld auf 30% gekürzt..... Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen.
Muss es sein, dass Sie den Unmut der Bürger auf "uns" Beamte durch solche Bemerkungen (unwahre Behauptungen) weiter forcieren?
Mit freundlichen Grüßen
Katja Breuer