Frage an Hans-Ulrich Sckerl von Siegfried M. bezüglich Finanzen
Personalkosten / Ihr Interview in der Südwest Presse vom 18.11.2011
Sehr geehrter Herr Sckerl!
Sie bezeichnen die die geplanten Kürzungen bei den Beamten als einen wichtigen "Solidarbeitrag" bei Haushaltskonsolidierung.
Zu Ihrer Erinnerung - die bisherigen Solidarbeiträge:
Null-Runden bei der Besoldung bzw. sehr moderate Erhöhungen, Streichung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes, Einführung der Beihilfepauschale bei Wahlleistungen, Kürzung bei den Pensionen...
Wie viel "Solidarität" möchten Sie denn noch aus den Beamten herauspressen?
Seit über 25 Jahren leiste ich, als mittlerer Beamter, einen "freiwilligen" Solidarbeitrag, indem ich wöchentlich mindestens 10 Stunden über dem Soll arbeite, da ich ansonsten meine Aufgaben als Gerichtsvollzieher nicht bewältigen würde - dies ohne Dienstausgleich oder besondere Bezahlung.
In der freien Wirtschaft bestünde, bei Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, die Möglichkeit des Arbeitsplatzwechsels oder zumindest aber zu demonstrieren.
Beides ist mir als Beamter jedoch nicht möglich, was es dem Dienstherrn natürlich einfach macht, einseitig seine Vorstellungen durchzusetzen.
Unter Solidarität verstehe ich eine Verbundenheit mit den Zielen anderer, die von mir selbst aus eigener Überzeugung ausgeht.
Da es eine Zwangssolidarität nicht geben kann möchte ich Sie bitten, künftig den Begriff "Solidarbeitrag" in vorliegendem Zusammenhang nicht mehr zu benutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Meßmer