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Hans-Peter Kirmis
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Frage von Gerhard W. •

Frage an Hans-Peter Kirmis von Gerhard W. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Kirmis,

was halten Sie denn von der Idee, die Energieversorgung zu dezentralisieren, und der Einführung der Möglichkeit der kommunalen Energieversorgung? Meiner Ansicht nach könnte es sich für jede Bayerwald-Gemeinde rentieren, mit Kraft-Wärmekopplung autark zu werden, und dadurch unabhängig zu werden, von großen Betreibern wie E.ON und wie diese alle heißen. Würden Sie mir zustimmen, dass sich auf diese Weise etwas für alle Menschen einer Region verbessern würde in Punkto Energie?

mfg

Gerhard Wilhelm

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir von der ödp stehen Ihrer Idee, die Energieversorgung zu dezentralisieren, sehr positiv gegenüber. Denn gerade die zentrale Energieversorgung durch Großunternehmen wie z.B. E.ON in der Stromversorgung stellt gewissermaßen ein Machtpotential dar in der Hand von wenigen Personen. Die Folgen dieser Monopolstellung spüren wir zunehmend durch steigende Strompreise, usw. Eine Umstieg dürfte jedoch schwierig durchführbar sein. In der Politik müsste der Wille vorhanden sein, den jetzigen Zustand zu verändern. Solange Mitglieder aus den Reihen der bayerischen Staatsregierung auf einflussreichen Posten in diesen Unternehmen sitzen, vertreten sie in dieser Eigenschaft doch deren Ziele. Darum fordert die ökologisch-demokratische Partei: Politiker raus aus den Aufsichtsräten ! Die permanente Lobbyarbeit und Spendenpraxis der Energie- und Versorgungs konzerne beeinflusst den Staatsapparat in unzulässiger Weise. Die Konzerne werden ihre machtbeherrschende Stellung auf keinen Fall aus der Hand geben und ihnen zuwiderlau- fende Gesetzesanträge schon im Vorfeld bei den Beratungen im Keim zu ersticken versuchen. So sieht die Realität aus.
Eine Veränderung der Situation müsste von unten her kommen, durch entsprechende Beschlüsse in den Stadt- und Gemeindeparlamenten, z.B. um den Weg freizugeben für die Errichtung eines Hackschnitzel-Heizwerkes oder einer Biogasanlage zur Erzeugung von Wärme und Strom (Kraft-Wärmekopplung). Es gibt im Bayerischen Wald bereits einige Beispiele dafür, allerdings eher bei der Wärmeversorgung und das zu durchaus attraktiven Preisen für die Verbraucher. Wir müssen uns schnell lösen aus der Abhängigkeit von Öl und Gas aus dem Ausland. Allein der nachwachsende Rohstoff Holz bietet in Verbindung mit der Solarenergie die Chance für den dringenden Einsatz alternativer Energien. Die Technik ist vorhanden! Das Geld bleibt in der Region, die Energieverluste durch große Transportwege verringern sich, und schließlich werden viele neue Arbeitsplätze gerade hier bei uns entstehen.