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Hans-Peter Kirmis
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Frage von Matthias W. •

Frage an Hans-Peter Kirmis von Matthias W. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Herr Kirmis,
gibt es Ansätze oder Pläne der ödp die Infrastruktur im Landkreis Regen zu verbessern und somit auch attraktiver für die Industrie zu machen? Besonders ein Ausbau der B11 zwischen Zwiesel und Regen und zwischen Teisnach und Deggendorf oder alternativ der Ruselbergstraße wären hier Punkte, auch ein Ausbau der Waldbahn wären hier von hoher Prisanz.
Was wird zur Verbesserung der Lage im Tourismusbereich unternommen? Wären Attraktionen wie ein Hochseilgarten oder ein Baumwipfelpfad in unserer Region nicht ein "Touristenmagnet"?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Wallner,

entschuldigen Sie, dass ich Ihre Frage erst jetzt beantworte.

Infrastruktur:
Wir stehen einem Ausbau der B11 zwischen Zwiesel und Regen nicht im Weg, ebenso nicht einem Ausbau der Verbindung zwischen Teisnach und Deggendorf. Diese Projekte sollten jedoch immer getragen sein von einem minimalen Eingriff in die Natur, d.h. zu vermeiden sind unbedingt Großprojekte mit gewaltigen Erdbewegungen - Abtragung von Bergen und der Aufschüttung von Tälern. Ein Negativbeispiel können Sie sich momentan anschauen im Frauenauer Wald: nur um zwei angeblich gefahrenträchtige Kurven zu beseitigen, werden mit einem Aufwand von mehr als 3 Mill. Euro bis zu 40m hohe Abböschungen entstehen, ganz zu schweigen von der bereits erfolgten Zerstörung eines wertvollen Moorbiotops! Anzustreben wären jeweils Erweiterungen um einen Fahrstreifen, ohne neue Trassen legen zu müssen. Ein Ausbau der Ruselbergstrecke ist abzulehnen wegen zu hoher Kosten (z.B. Arbeiten am/im Fels), und der zu großen Steigung/Gefälle der Strecke. Wir waren schon immer für einen Ausbau der Waldbahn und der Reaktivierung bisheriger Strecken, wie z.B. der Ilztalbahn. Wir möchten den ÖPNV so verbessern, dass ein Verzicht auf das Auto für jeden Bürger machbar wäre, siehe Schweizer Vorbild. Der Schulbus-Verkehr muss auf die Veränderungen in der Schullandschaft abgestimmt werden (Ganz-tagesbetrieb an Hauptschulen, verstärkter Nachmittagsunterricht an Gymnasien, Schließung von Teilhauptschulen).

Tourismus:
Jeder fährt gerne in den Urlaub, am liebsten dorthin, wo die Natur noch intakt ist. Wer Raubbau an der Natur betreibt und nur am Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Hotels, Freizeiteinrichtungen) interessiert ist, wird gerade in unserer Gegend die Urlauber eher verlieren als gewinnen. Der Bayerische Wald wird doch in erster Linie wegen der schönen Landschaft und der unberührten Naturschönheiten aufgesucht. Beides sollte erhalten bleiben, um in Zukunft noch attraktiv für die Urlauber zu sein. Nachhaltigkeit sollte oberstes Gebot auch im Bereich Tourismus sein. Negativbeispiele sind die teilweise Zerstörung der Natur im Bereich des Arber und des Geißkopfs (sog. Event-Tourismus). Wir wollen: Vernetzung von Rad- und Wanderwegen: Der Radtourismus muss gestärkt werden. Auch Themenwanderwege zu den Bereichen Holz und Wasser könnten neue Attraktionen sein. Verzicht auf touristische Großprojekte, z. B. sog. "Indoor-Hallen". Flächen- und Energieverbrauch belasten nicht nur die Umwelt, sondern könnten mancher Gemeinde große finanzielle Belastungen bringen (siehe Arber-Wellenbad Bayer. Eisenstein). Vernetzung des Angebots und Qualifizierung: Der Bayer. Wald verfügt über eine Vielzahl von touristischen und kulturellen Einrichtungen, der Vermarktung effektiver sein könnte. Das Profil der Tourismusregion muss geschärft werden. Von großer Bedeutung ist auch eine grenzüberschreitende Vermarktungsstrategie - Bayer. Wald/Böhmerwald.