Frage an Hans-Kurt Hill von Chris T. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Hill,
ich spreche Sie als Umweltexperten der Fraktion "Die Linke" an.
Der DFB (Deutsche Fußballbund) schreibt für sämtliche Vereine in der 1. und 2. Bundesliga eine Rasenheizung im Stadion vor.
Wie ist das mit den aktuellen Klimazielen der Bundesregierung vereinbar ?
Chris Tayler
Sehr geehrter Herr Tayler,
vielen Dank für die "sportliche" Frage. In der Tat sind Rasenheizungen genau so wie das Flutlicht in großen Fussballstadien echte Energiefresser. Auch die An- und Anreise zehntausender Fans liefert einen ordentlichen Beitrag zum Klimagas-Ausstoß. Sicherlich sind wir aber gemeinsam der Meinung, dass wir auf Bundesliga-Fussball nicht verzichten wollen. Allerdings gebe ich Ihnen Recht, dass sich offenbar nicht alle Entscheidungen des DFB zuerst am erforderlichen Klimaschutz orientieren. Ob eine Rasenheizung immer notwendig ist, um Qualitätsfussball abzuliefern, kann ich allerdings nicht beurteilen. Witterungsbedingte Spielausfälle sind aber auch ärgerlich.
Mir ist viel wichtiger, dass die Bundesliga in Zukunft klimaneutral wird. Das bedeutet, möglichst energieeffiziente Technik und erneuerbare Energien einzusetzen sowie die Nutzung von Bus und Bahn fördern. Gute Beispiele gibte mittlerweile: So sind auf dem Dach mehrerer Stadien Solaranlage installiert. Das Bremer Weserstadion soll nach dem Umbau sogar koplett mit Solarzellen verkleidet werden. Moderne rasenheizungen halbieren den Energieverbrauch und können mit Bioenergie betrieben werden. Im Berliner Olympiastadion kommen drei Viertel der Fans mit Bus und Bahn. Um das konsequent fortzuführen, fordere ich, dass der DFB jährlich eine Klimabilanz für alle Spiestätten vorlegt.
Mit freundlichen Grüßen aus Heusweiler
Hans-Kurt Hill