Frage an Hans Jürgen Fahn von Johannes S. bezüglich Familie
Starthilfe statt Kindergeld
Sehr geehrter Herr Fahn,
vor kurzem führte ich ein äußerst spannendes und aufschlussreiches Gespräch mit einer Hebamme, die 20 Jahre lang ihren Beruf hauptsächlich in den sozialen Brennpunkten Hamburgs durchführte.
Ihr Vorschlag auf meine Frage wie sie die derzeitige Kindergeldpolitik sehe und welche sinnvolle Alternative es gäbe war folgender:
Für sie ist das wichtigste die Selbstverantwortung der Eltern bei der Entscheidung Kinder zu fördern.
Nicht das Denken, dass sie von einer muslimischen Familie hörte: Ab dem siebten Kind lohnt es sich finanziell, dann bleibt am Ende auch noch was über.
Sondern wie viel Aufmerksamkeit, Liebe und welche Ausbildungsmöglichkeiten kann ich meinem Kind in Zukunft schenken, bzw. geben?
Ihr Lösungsvorschlag: STARTHILFE statt steigendes Kindergeld! Denn die größten Kosten fallen beim ersten Kind an! Meistens wechselt das Paar in eine größere Wohnung, kauft sich ein Auto und kleidet das erste Kind ein. Die nachfolgenden Kinder haben von all diesen Schritten ebenfalls Nutzen.
Das bedeutet für das erste Kind sollte es viel mehr Geld geben! Für das zweite weniger und ab dem dritten Kind kein Geld mehr. Warum das?
Stattdessen wird dieses Geld in Kindergärten, Schulen und Jugendclubs gesteckt!
Es geht nicht um die Quantität, sondern darum, jedem Menschen in unserem Land eine Lebensgrundlage zu vermitteln, auf der er als freier, sozialisierter, unabhängiger Mensch für sich und die Gesellschaft Verantwortung tragen kann.
Müssen wir uns nicht genauer überlegen wie wir dem demographischen Wandel begegnen wollen, anstatt einfach nur Familien mit vielen also 5-7 Kindern finanziell zu unterstützen? Eine Mutter, die so viele Kinder bekommt ist oftmals weit entfernt von der Möglichkeit der Gleichberechtigung und die Kinder weit entfernt von einer Sozialisation, die eine gute Bildung und Erziehung auf der Basis freier Kultur beinhaltet.
Mit freundlichen Grüßen und größtem Dank
Johannes Seemann