Frage an Hans-Josef Fell von Constanze F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Fell,
im Frühjahr diesen Jahres habe ich Abitur gemacht. In den Monaten danach war ich damit beschäftigt, meine Zukunft zu planen und die Weichen für mein Berufsleben zu stellen.
Meinen Studienplatz habe ich sicher, meine Ziele vor Augen – aber je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr sorge ich mich um meine berufliche Zukunft.
Ich fange jetzt an, Kulturwissenschaften zu studieren. Ich hoffe, mich in den drei Bachelorjahren weiter mit meinen Interessengebieten zu beschäftigen. Ich habe mich schon während der Schulzeit in verschiedenen Kulturprojekten engagiert, bin Ehrenamtlerin aus Leidenschaft, in der Zeit zwischen Abitur und Studium habe ich meine ersten Praktika absolviert.
Aber ich befürchte, all dieses Engagement wird mir nach dem Studium wenig helfen, eine Stelle zu finden. Mein Lebenslauf ist typisch für die vielbeschworene „Generation Praktikum“, die reich ist an Erfahrungen, aber meist nur befristet beschäftigt und dabei schlecht bezahlt wird. So werde ich wohl von Arbeit zu Arbeit vagabundieren, bis ich 35 bin, trotz Bafög einen Berg Schulden im Rücken und ohne wirkliche Perspektive auf ein planbares Leben und Familiengründung.
Was sagen Sie zu diesen Sorgen, mit denen eine ganze kommende Generation konfrontiert ist? Welche Forderungen und Initiativen gibt es in Ihrer Partei, solchen Problemen Abhilfe zu schaffen?
Ich habe gesehen, dass Ihnen Fragen aus den verschiedensten Fachgebieten gestellt werden. Meist beziehen sie sich auf eines Ihrer Fachgebiete, andere haben rein gar nichts damit zu tun. Manche Fragen haben Sie beantwortet, andere nicht. Gibt es ein System dahinter, mit welchen Themen Sie Sich näher beschäftigen?
Mit freundlichen Grüßen
Constanze Fertig
Liebe Frau Fertig,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Leider gibt es auch nach einer guten Ausbildung keine Jobgarantie, aber was wir feststellen können ist, dass die Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen in Deutschland seit geraumer Zeit sehr gering ist. Sie lag 2011 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit mit 2,4 Prozent Arbeitslosenquote auf einem Niveau, das mit Vollbeschäftigung gleichzusetzen ist. Dabei gibt es aber selbstverständlich je nach Berufsgruppe unterschiedliche Entwicklungen und Chancen. Wenn Sie sich einen detaillierten Überblick verschaffen möchten, finden Sie in dieser Broschüre der Bundesagentur wesentliche Informationen:
Trotzdem sehen auch wir mit Sorge, dass viele Arbeitgeber vor allem Berufseinsteigern zunächst nur befristete Beschäftigungsverhältnisse anbieten. Daher fordern wir, dass Befristungen ohne Sachgrund zukünftig nicht mehr möglich sind. So sollen auch junge Menschen sichere Perspektiven für ihr Erwerbsleben bekommen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihren privaten und auch beruflichen Lebensweg.
Hans-Josef Fell MdB