Frage an Hans-Josef Fell von Ernst B. bezüglich Umwelt
Guten Tag Herr Fell,
Wie gewährleisten Sie, dass durch Biogasanlagen nicht wichtige Naturflächen zerstört und durch den immensen Druck auf die Fläche für die Umwelt im Endeffekt nicht mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird? Wie wird eine positive Klimabilanz des Agrogas gewährleistet? (Umbruch Moorwiesen, für Natur wichtige Grenzertragsflächen für Maisäcker (Co²Ausgasung, Transport Mais über weite Flächen, Chemieeinsatz etc.? Wie wollen Sie dem Naturschutz gegenüber der satten Förderung des EEG eine Chance geben, wenn die Mehrheit der Bauern sich bei gekürzten Agrarförderungen für den pestizidintensiven Energiepflanzenanbau und nicht für die extensive Weidewirtschaft entscheidet?
Sehr geehrter Herr Beck,
gewährleisten können wir Grünen eine Verbesserung nur, wenn wir in Regierungsverantwortung sind.
Die von Ihnen beschriebenen Negativentwicklungen sind erst richtig nach 2005 eingetreten, wo erst durch die große Koalition und später durch die schwarz-gelbe Koalition die Förderung der industriellen Landwirtschaft leider wieder zugenommen hat. Die von Ihnen beschriebenen Fehlentwicklungen sind keine isolierte Entwicklung des Pflanzenanbaus für Biogas, sondern vor allem auch für Mais als Futterpflanze oder Getreide für das Brot. Wir Grünen wollen daher eine umfassende Agrarreform hin zur biologischen Landwirtschaft für alle Agrarsektoren.
Selbstverständlich wollen wir dazu auch die Umsetzung von mehr Ökologie im Biogassektor. So werden wir die Markteinführung von Blühpflanzenmischungen auf Dauergrünlandland verstärken, deren Entwicklung auf erste von mir selbst angestoßenen Forschungen bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) zurückgehen. Des weiteren werden wir verbindliche Fruchtfolgen vorschreiben und Kulturen wie das Kleegras in die Vergütungsklasse II des EEG aufnehmen, so wie wir es bereits vor einem Jahr, leider abgelehnt von schwarz-gelb, als Antrag in den Bundestag eingebracht hatten.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Josef Fell MdB