Frage an Hans-Josef Fell von Matthias F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Fell
Eine Anfrage der Linkspartei an die Regierung hat ergeben,dass für eine abschlagsfreie Rente mit 65 Jahren ein um 0,25% höherer Rentenbeitrag für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nötig sind.
Ich bin bereit diese zu bezahlen um nicht später große Rentenabschläge hinnehmen zu müssen.Mir ist niemand bekannt der dies nicht bezahlen würde.Die Rente mit 67 ist nur eine Rentenkürzung.
Die Ausrede das wir älter werden stimmt nicht.Denn der Kuchen( Bruttosozialprodukt) wird auch jedes Jahr größer.
Warum setzten Sie sich gegen meine Interessen und die Mehrhiet der Bundesbürger für die Rente mit 67 ein?
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Freund
Sehr geehrter Herr Freund,
gern möchte ich auf Ihre Frage bezüglich der Rente ab 67 Stellung beziehen.
Aktuell kann ein Geringverdiener, der 45 Jahre Vollzeit zu einem Lohn von 8,50 die Stunde gearbeitet hat, eine Rente von rund 630,00 Euro erwerben. Damit bleiben Geringverdiener, selbst wenn sie lückenlose Erwerbsbiographien aufweisen, oft unter dem Grundsicherungsniveau. Für uns hat deshalb die Einführung einer "Garantierente" Priorität. Wer mindestens 30 Jahre Mitglied der Rentenversicherung war, soll mindestens 850 Euro erhalten und im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen sein.
Die Grüne Garantierente ist für uns auch eine Maßnahme, um die Einführung der Rente mit 67 sozial zu flankieren. Da auch Menschen mit Erwerbsminderung einen Anspruch auf Garantierente erhalten sollen, wären diese deutlich besser vor Armut geschützt als heute. Die Garantierente soll zudem in andere Maßnahmen eingebettet werden. Ein Beispiel: Für Menschen, die allein wegen gesundheitlicher Probleme in Rente gehen, sollten aus grüner Sicht die Abschläge abgeschafft werden. Auch der Zugang zu einer Teilrente soll erleichtert und eine Antragstellung ab dem 60. Lebensjahr möglich gemacht werden.
Allerdings ist auch klar, dass im Sinne der Generationengerechtigkeit der langsame Anstieg des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre notwendig bleibt. Wir fordern aber auch fließende Übergänge und flexible Modelle, die den unterschiedlichen Lebensplanungen und -verläufen der Menschen gerecht werden.
Ich hoffe, meine Antwort konnte ihre Frage nachdrücklich beantworten und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Hans-Josef Fell