Frage an Hans-Josef Fell von Tobias S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Fell,
Greenpeace hat heute in Kooperation mit Desertec eine Studie zu den Potentialen von Strom aus Solarkraftwerken in Wüstenregionen (CSP - Concentrated Solar Power) veröffentlicht: http://tinyurl.com/rce87w
Aus der Studie geht hervor, dass bei einer konsequenten Förderung dieser Technologie durch die Bundesregierung und der Aufnahme von multilateralen Gesprächen zwischen der EU und den Staaten der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) bezüglich dem Bau solcher Kraftwerke und dem benötigten Stromverbundnetz, im Jahr 2050 bis zu einem Viertel des weltweiten Strombedarfs mittels dieser Technologie gedeckt werden kann.
Von Ihnen als energiepolitischem Sprecher der Grünen wüsste ich gerne:
1. Wie stehen die Grünen zu dem vorgestellten Konzept?
2. Wieso findet sich im Bundestagswahlprogramm ihrer Partei, welches auf der BDK beschlossen wurde, kein Vermerk zu diesem Konzept, obwohl es schon länger bekannt ist und selbst die FDP dessen Umsetzung in ihrem Bundestagswahlprogramm fordert?
3. Wird ihre Partei Druck auf die Bundesregierung ausüben, dass Thema "Wüstenstrom" auf die Tagesordnungen des G8-Gipfels und der Vorkonferenzen zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen zu setzen?
Mit freundlichen Grüßen,
Tobias Staufenberg
Sehr geehrter Herr Staufenberg,
ich selbst habe den Gründungsprozess von DESERTEC unterstützt. Die Grünen haben seit Jahren als erste Partei in verschiedenen Beschlüssen die Umsetzung gefordert. Zusammen mit dem Berichterstatter im EU-Parlament für die Richtlinie Erneuerbare Energien, Claude Turmes (Grüne), gelang es, diese grüne Parteiposition auch in europäische Beschlüsse umzusetzen. Ich persönlich habe eine parlamentarische Initiative mit allen Fraktionen im deutschen Bundestag zur Umsetzung in nationales Recht gestartet. Dazu habe ich bereits konkrete Vorschläge für eine Gesetzesentwicklung entworfen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Grüne Partei nutzt also alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um DESERTEC umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Josef Fell, MdB