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Hans-Josef Bracht
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Frage von Günter K. •

Frage an Hans-Josef Bracht von Günter K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Bracht,
in der heutigen Ausgabe der Rhein-Hunsrück-Zeitung (11.02.2011) stellt ein Bürger die Frage bezüglich Mittelrheinbrücke: "Was spricht gegen eine Fährverbindung am Mittelrhein?" Ihre Antwort: "Einen 24-Stunden-Fährbetrieb zu subventionieren, wäre viel teurer als ein Brückenbau." Mich würde da Ihre Berechnung interessieren, bei einem mindest Investitionsvolumen von 40 Millionen zuzüglich Unterhaltungskosten bis zur Tilgung des zur Brückenbau benötigten Kredites. Ich gehe davon aus, dass bei der derzeitigen Finanzlage des Landes Rheinland-Pfalz die Brücke nicht so nebenbei aus der Portokasse gezahlt werden kann und das Land den Bau der Brücke über Kredite finanzieren muss!

Mit freundlichen Grüßen
Günter Klütsch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Klütsch,

meine in der Rhein-Hunsrück-Zeitung wiedergegebene Aussage ist aus dem Zusammenhang gerissen tatsächlich missverständlich.

Ich habe bei der Podiumsdiskussion deutlich gemacht, dass ein 24-Stunden-Fährbetrieb dann viel teurer als eine Brücke ist, wenn der komplette Fährbetrieb vom Staat bezahlt werden würde - erst recht dann, wenn alle Fähren am Mittelrhein zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz eine Gleichbehandlung einfordern und der Staat alle Fähren finanzieren würde.

Der Bau einer Brücke hat für mich deshalb Vorrang, weil dadurch eine weitaus größere Mobilität erreicht werden kann, als mit einer wie auch immer subventionierten Fähre. Eine Brücke kann jederzeit ohne Kosten und ohne Wartezeit genutzt werden. Eine subventionierte Fähre - entweder nur zur Verlängerung der Fährzeiten oder zur Senkung oder zur Streichung der Fährgebühr - hätte also weiterhin gewisse Nachteile.

Zur Frage der Finanzierung des Landes: Sie haben völlig Recht! Das Land muss seine Prioritäten unbedingt neu ordnen. Mit dem Geld, was die SPD-Landesregierung allein am Nürburgring in den Sand gesetzt hat, hätte man zehn Mittelrheinbrücken mit ordentlichen Zufahrtswegen bauen können. Also: Es muss endlich Schluss sein mit überdimensionierten Prestigeobjekten oder sonstigen unsinnigen Ausgaben. Dann haben wir auch Geld für eine Brücke ohne Kredite.

Eine Brücke ist aus meiner Sicht notwendig, wenn wir den Rückgang der Bevölkerung, den Rückgang der Arbeitsplätze und die zunehmende Verödung vieler Orte im Rheintal stoppen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Josef Bracht, MdL