Frage an Hans-Joachim Hacker von Ralf P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Mein name ist Poschmann und ich bin BR-Vorsitzender bei der Pin Mail Schwerin. Der Mindestlohn steht und schon sollen die ersten Kollegen entlassen werden.
Wie hilft uns die Landesregierung, wenn die Filialen hier zu machen. Ein unabhängiger Wirtschaftsaussschuss könnte vielleicht mal Licht ins dunkel bringen, und diesen Heuschrecken mal auf die finger klopfen!
Sehr geehrter Herr Poschmann,
ich danke für Ihre Anfrage zum Thema Mindestlohn für Briefzusteller. Die Ankündigung der Pin-Group, Arbeitnehmer zu entlassen, zeugt davon dass dieses Unternehmen Löhne unterhalb der Branchenüblichkeit angeboten hat. Man kann dies auch als Lohndumping bezeichnen. In hunderttausenden von Fällen führt eine derartige Lohnpolitik von Unternehmen dazu, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trotz Vollzeitbeschäftigung auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind. Dieser Zustand hat nichts mit fairem Wettbewerb zu tun und führt zur Aushöhlung der sozialen Sicherungssysteme. Dieser Entwicklung muss der Gesetzgeber entgegentreten. Daher habe ich meine ursprüngliche Auffassung, dass der Gesetzgeber sich bei der Festlegung von Mindestlöhnen zurückhalten sollte, korrigiert.
Persönlich verstehe ich Ihre Verunsicherung, nur sollte nach den wahren Ursachen Ihrer Situation und der Situation Ihrer Kolleginnen und Kollegen gefragt werden. Dafür ist eindeutig der Medienkonzern Springer verantwortlich. Inwieweit die Landesregierung den Pin-Mitarbeitern in Mecklenburg-Vorpommern helfen kann, vermag ich nicht zu bewerten. Sie sollten sich dies bezüglich an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Hacker