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Hans-Christian Ströbele
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Frage von Anton S. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Anton S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Guten Tag Herr Ströbele,
ich bin mir nicht sicher, wie oft Sie es schaffen in Ihrem Bezirk spazieren zu gehen und ob Ihnen dabei neue Häuser oder Geschäfte auffallen, was mich dazu bringt Sie darauf aufmerksam zu machen, was sich direkt vor meinem Fenster an der Skalitzer Straße so an fortschrittlicher Städteplanung entwickelt: McDonalds
Um die sich in Ihrem Geist hoffentlich bereits bildende Frage zu formulieren: Was kann man dagegen tun? Gibt es rechtliche oder politische Möglichkeiten die bald eröffnende Filiale zu schließen?
Ich war immer stolz darauf in einer Gegend zu leben in die sich dieses Wahrzeichen des schlechten Geschmacks (oder auch der schlechtesten Seiten der Globalisierung) nicht zu etablieren traute. Aber ganz abgesehen von meinen moralischen Vorstellungen kann man auch mit der Gesundheit der Schüler des gegenüberliegenden OSZ argumentieren oder mit den anzunehmenden aggressiven Handlungen der Anwohner allerspätestens zum nächsten 1. Mai. Sollte etwa am Ende das Land Berlin dafür aufkommen eine Filiale zu schützen die nicht gewünscht wird und die die Krankenkassenbeiträge in die Höhe treibt?

Mit freundlichen Grüßen
Anton Smessaert

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Smessaert.

Sie haben recht mit Ihrer Kritik an der Filiale von McDonalds gerade an dieser Stelle in der Wrangelstraße. Wie Sie vielleicht wissen, hatte ich mich vor der Sommerpause auch schon gegen diesen Bau in zahlreichen öffentlichen Äußerungen engagiert, nachdem ich von Anwohnern alarmiert und auf den Bau hingwiesen worden war. Ich hatte auch mit Vertretern der Zentrale von Mc Donalds gesprochen, um sie dazu zu bewegen, von dem Vorhaben jedenfalls an diesem Platz abzuhalten. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative war bei dem Gespräch im Reichstag dabei und hat die Sicht der BI sehr nachdrücklich vertreten. Leider hatten wir keinen Erfolg. Die Filiale wurde heute eröffnet.
Rechtliche Möglichkeiten, gegen diese vorzugehen, sehe ich nicht. Die BI hatte diese Frage auch prüfen lassen wohl mit demselben Ergebnis. Politischer Protest ist gleichwohl weiter möglich und notwendig. Ich beteilige mich daran. Er scheint mir auch nicht völlig chancenlos, denn Mc Donalds lebt auch davon, daß der Ruf nicht gar zu schlecht und die Akzeptanz in der Bevölkerung gut ist. Der Fortbestand der Filiale an diesem Ort wird sicher auch davon abhängen, wieviele Menschen dort ihr Essen kaufen.

Wie Sie sehe ich einen wichtigen Grund, der gegen die Filiale an diesem Ort spricht, gerade darin, daß direkt gegenüber das Oberstufenzentrum liegt und sich nicht weit entfernt davon weitere Schulen befinden. So besteht die Gefahr, daß besonders Kinder und Jugendliche der Verführung der Werbung für fast-food unterliegen.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele