Frage an Halina Wawzyniak von Detlef Z. bezüglich Soziale Sicherung
In der gerade ausgelaufenen Förderperiode 2007 bis 2013 des Europäischen Sozialfonds (ESF) haben deutsche Projektträger lediglich 5,3 Milliarden Euro der insgesamt 8,4 Milliarden Euro abgerufen, die Bund und Ländern von der EU zur Verfügung gestellt wurden. Das entspricht einer Quote von 63 Prozent und liegt leicht über dem europäischen Mittel von 55 Prozent, wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mitteilte.
Wie kann es dazu kommen, dass solche Mittel nicht abgerufen werden. Immerhin warten tausende Langzeitarbeitslose in Deutschland darauf, in eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme integriert zu werden. Schlimmer noch: Die Jobcenter müssen am Jahresende ihre Sachbearbeiter aus den Eingliederunsgmitteln für Langzeitarbeitslose bezahlen, da die BA-Gelder erschöpft sind.
Sehr geehrter Herr Zöllner,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur ausgelaufenen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF) und zu den durch deutsche Projektträger nur unzureichend abgerufenen Mitteln.
Als netzpolitische und rechtspolitische Sprecherin meiner Fraktion gehört dieser Themenbereich nicht unmittelbar zu den Dingen, mit denen ich mich in der parlamentarischen Arbeit befasse, deshalb möchte ich mich mit meiner Antwort kurz halten. Zumal die Antwort auf die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass diese Mittel nicht abgerufen wurden, während tausende Langzeitarbeitslose in Deutschland darauf warten, in arbeitspolitische Maßnahmen integriert zu werden, nicht von mir und auch nicht von meiner Fraktion gegeben werden kann, stattdessen von der Bundesregierung (der vorherigen und der jetzigen) kommen muss. Sicher aber liegt eine Ursache in den ungeheuer komplizierten und verbürokratisierten Antragsverfahren und in der Tatsache begründet, dass private Träger diese Programme komplett vorfinanzieren müssen. Selbstverständlich ist dieser Zustand nicht akzeptabel und zu kritisieren. Immerhin stehen Deutschland in den kommenden sieben Jahren voraussichtlich 7,2 Milliarden Euro an ESF-Mitteln zu.