Frage an Halina Wawzyniak von Cornelia B. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Wawzyniak,
nachdem ich nun sieben Wahlprogramme von Parteien daraufhin abgeklopft habe, ob darin etwas zum Thema “Erhöhung der Anrechnungszeiten für Kindererziehungszeiten in der Rente“ steht, stellte ich fest, dass nur vier Parteien dazu überhaupt etwas sagen.
Von diesen vier Parteien haben drei ihre Wahlprogramme noch nicht endgültig verabschiedet. Das bietet Gelegenheit, die Gleichbehandlung mit den jüngeren Müttern einzufordern und Druck zu machen! Denn:
KEINE dieser Parteien will die Renten der älteren Mütter um DREI Punkte erhöhen.
KEINE dieser Parteien sagt, WANN die Rentenpunkte erhöht werden sollen.
KEINE dieser Parteien sagt, wie eine Erhöhung finanziert werden soll.
Ich habe fünf Kinder zu fleißigen Bürgern dieses Landes erzogen, habe drei Berufe gelernt, um immer für mich sorgen zu können. Jetzt bin ich seit 1 1/2 Jahren krank, hoffe auf eine berufliche Reha mit 51 Jahren und muss mich mit Fragen von Erwerbsminderungsrenten befassen. Es ist einfach nicht gerecht und lebensfern, für die Erziehungszeiten ein Jahr und auch nur eine Berufsausbildung in die Rentenberechnung einfließen zu lassen. Wer hat vor, dort für Abhilfe zu sorgen? Von der Rente, die ich zum jetztigen Zeitpunkt bekommen würde, und die ja dann auch zur geminderten Altersrente wird, kann man ein Leben in Würde nicht bestreiten. Ich freue mich, von Ihnen zu hören und würde mir wünschen, dass diese Themen auch weiter diskutiert werden. Freundliche Grüße. C. Brade
Sehr geehrte Frau Brade,
entschuldigen Sie meine späte Beantwortung.
Auch wenn Sie in unserem Wahlprogramm keine Antworten auf ihre Fragen bzw. Forderungen finden können, hat DIE LINKE gleichwohl eine Position zu den von Ihnen angesprochenen Ungerechtigkeiten bei der Rente.
Einen Antrag bzgl. der Kindererziehungszeiten finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/109/1710994.pdf
Ebenfalls einen Antrag zum Risiko der Erwerbsminderung: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/109/1710992.pdf
Und generell zur Verhinderung von Altersarmut möchte ich Sie auf unser Konzept der Solidarischen Rentenversicherung verweisen: http://www.matthias-w-birkwald.de/article/500.eine-rente-zum-leben.html
Ich glaube, dass DIE LINKE und Sie in ihren Forderungen damit weitestgehend übereinstimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Halina Wawzyniak