Frage an Hakki Keskin von Gisela W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Am Tage der Beerdigung des in Istanbul ermordeten Herausgeber und Chefredakteurs des Sprachrohrs der ArmenierInnen in der Türkei, Hrant Dink, (einzige zugelassene Parole: Wir sind alle Armenier; mehrere 10.000 TeilnehmerInnen) frage ich Sie:
Wie ist Ihre m.E. relativierende Aussage zum Völkermord an den Armeniern zu verstehen? (s. Junge Welt, Dez. 2006)
– im Sinne einer „offenen Debatte, was mit den Armeniern vor 90 Jahren geschah“ im Sinne des Kampfes für mehr Demokratie und gegen Rassismus in der Türkei (was viele DemokratInnen in der Türkei und in Deutschland fordern)
– – oder eher als m.E. pseudoprofessorale Unentschiedenheit: es ist noch nichts bewiesen, solange nicht noch mehr bzw. alle Beweise für den Genozid an den ArmenerInnen auf dem Tisch liegen?
Wie einige andere Demonstrationsteilnehmerinnen gestern in Hamburg in Trauer um Hrant Dink frage ich Sie als Bundestagsabgeordneter für die Links-Partei und WASG-Mitglied: haben Sie mit irgendwelchen Parteigremien ihre Haltung zum Völkermord an den ArmenierInnen vor 90 Jahren abgestimmt?
Wenn nicht, werde ich die beiden Parteivorstände bitten, mit Ihnen darüber ein klärendes Gespräch zu führen.
Sind Sie immer noch Vorsitzender der türkischen Gemeinde in der Bundesrepublik Deutschland?
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