Gyde Jensen
Gyde Jensen
FDP
88 %
/ 8 Fragen beantwortet
Frage von Arta G. •

Sehr geehrte Frau Jensen, wie ist Ihre persönliche Meinung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrte Frau Jensen,

da diesem Thema äußerst aktuell ist, möchte ich Ihnen gerne diese Frage stellen:

Wie ist Ihre persönliche Einstellung hinsichtlich gendergerechter Sprache? Ist es für Sie ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder gibt es Ihrerseits große Bedenken? Nutzen Sie selbst gendergerechte Sprache und wenn ja, in welcher Form (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt, Binnen-I etc.)?
Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank

Arta G.

Gyde Jensen
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau G.

 

herzlichen Dank für Ihre Frage über die Plattform Abgeordnetenwatch zur gendergerechten Sprache. Für mich als Freie Demokratin ist mein Menschenbild das eines selbstbestimmten Individuums. Und natürlich gehört zur Selbstbestimmung ganz zentral die eigene Identität, bei der für mich immer auch die geschlechtliche Identität mitgemeint ist.

Wir Freien Demokraten setzen uns dafür ein, dass Menschen aller Geschlechter in unserer Gesellschaft gleiche Chancen haben. Alle sollen Rahmenbedingungen vorfinden, die es erlauben, das eigene Potenzial voll zu entfalten und das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dafür haben wir seit Beginn der Legislatur schon einige Initiativen auf den Weg gebracht und werden das auch weiterhin tun. So werden wir als Ampel-Koalition etwa das Selbstbestimmungsgesetz einführen.

Aber auch im privaten Rahmen kann jeder von uns durch sein Handeln diese Rahmenbedingungen ein Stück weit ändern. Etwa, indem wir eine Sprache nutzen, von der sich alle Menschen angesprochen fühlen. Ich persönlich achte auf einen sensiblen Sprachgebrauch und nutze tatsächlich unterschiedliche Formen des Genderns. Häufig das sogenannte Binnen-I – weil es für mich einen Kompromiss zwischen Lesbarkeit und Inklusivität darstellt.

Sprache ist in meinen Augen aber nur ein kleiner Teil, der die Rahmenbedingungen gestaltet, damit alle Menschen in dieser Gesellschaft gleichberechtigt leben können. Wirklich verändern tun wir etwas, wenn wir uns alle beständig für echte Vielfalt und den Abbau von festen Rollenbildern einsetzen. Ich habe den Eindruck, dass Sie dieses Anliegen mit mir teilen – das freut mich sehr.

 

Ich hoffe, dass ich mit meinen Ausführungen Ihre Frage beantworten konnte und verbleibe mit herzlichen Grüßen

 

Gyde Jensen

Was möchten Sie wissen von:
Gyde Jensen
Gyde Jensen
FDP