Frage an Gunther Krichbaum von Heinrich K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Krichbaum,
Zu Ihren Ausführungen vom 04.09.2005:
1. "Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist bei einer Senkung der Lohnnebenkosten um 2%, finanziert durch eine Erhöhung des oberen Satzes der Mehrwertsteuer von 16% auf 18%, die zusätzliche Schaffung von 100.000 bis 150.000 Arbeitsplätzen möglich." ist nachweislich
falsch. Unter der zitierten IAB-Untersuchung steht
( http://www.iab.de/asp/internet/dbdokShow.asp?pkyDoku=k040420n22 ):
"Bei einer Gegenfinanzierung durch indirekte oder direkte Steuern oder einer Kombination daraus ergeben sich deutlich geringere oder sogar leicht negative Beschäftigungswirkungen."
Die Maßnahmen der CDU sind eine Luftnummer. Mit der Mehrwertsteuererhöhung und der Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen die Rentner und die Arbeitgeber kassieren, ohne einen einzigen Arbeitsplatz zu schaffen. Außerdem wird das Solidarsystem geschwächt. Um es dann leichter abschaffen zu können?
Wird nun wegen den Ergebnissen des IAB das Wahlprogramm der CDU geändert?
2. Heuschrecken
Viele Firmen, an denen sich Hedge-Fonds beteiligt haben, waren vollkommen gesund und wären ohne "Investitionen" nie in Insolvenz geraten und es wären keine Arbeitsplätze verloren gegangen. Alles andere ist eine von Ihnen unbelegte Behauptung.
Ihre Aussage "Jeder Arbeitsplatzverlust ist ein Arbeitsplatzverlust zu viel. Im Moment verlieren wir pro Tag 1000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze."
Seit April sind täglich 1500 Arbeitsplätze neu geschaffen worden (manager magazin 31.08.05). Woher kommt der Widerspruch?
"Bestimmte Investitionsformen" und "sinnvolle und
beschäftigungsfördernde Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" möchte ich nicht stoppen, nur eingebunden sehen in das Grundgesetz Artikel 14 [Eigentum ..] (2) Eigentum verpflichtet. "Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
An was orientieren Sie Ihr Denken und Handeln?
MfG Heinrich Köhler
Sehr geehrter Herr Köhler,
das Portal www.kandidatenwatch.de ist eine hervorragende Plattform zur Information über die Kandidaten zur Bundestagswahl. Allerdings geht ihr Sinn verloren, wenn einzelne Bürger, so wie Sie als Sprecher der Initiative Busse in Bürgerhand, mit einer Flut von Mails einzelne Kandidaten immer wieder anmailen. Kein Politiker wird es erreichen können, die Wählerinnen und Wähler zu 100% zu überzeugen. Unterschiede in den Auffassungen werden immer bestehen. Sollten Sie weitere Fragen haben, so bietet sich hierfür an meinen Infoständen sicher Gelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Gunther Krichbaum