Frage an Guido Wolf von Christian W. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Wolf,

ich schreibe Ihnen nicht als potentieller Wähler in 2016, sondern als CDU und JU Mitglied. Ich war doch sehr überrascht von Teilen Ihrer jüngsten Äußerungen zum Thema Familie und Adoptionsrecht, u.a. im Mannheimer Morgen (siehe Stuttgarter Zeitung: http://goo.gl/lv3mZ4).

Ungeachtet meiner Präferenz für den wissenschaftlichen Entstehungs-Ansatz, in Kontrast zum Schöpfungs-Konzept, finde ich Ihre Auslegungen und folgende Implikationen zweifelhaft. Ich muss daher fragen:
Wenn nur die Verbindung aus Mann & Frau passend für Kinder ist, wieso gibt es überhaupt Adoptionskinder? Offensichtlich hat auch diese Form potentielle Problemen, wieso können umgekehrt gleichgeschlechtliche Beziehungen keine Option sein?
Wieso blenden sie wissenschaftliche Studien (u.a. des BMJV, http://goo.gl/iIcbAk) aus - welche im Gegensatz zu Ihrer Aussage stehen?

Politik müsse sich, nach Ihrer Meinung, an den Menschen orientieren, welche mit ihrer Arbeit zum Erhalt der Schöpfung beitragen. Wieso schließen Sie aber andere (ungleich Mann & Frau) Formen aus? Ein simples Beispiel: Alleine durch Steuern tragen LGBT zur Finanzierung der Bildung und damit der "Erhaltung" bei.
Sehen sie damit gleichzeitig Personen, welche in einer heterosexuellen Beziehung (aber ohne Kinder) leben, nicht als Teil der Gesellschaft an, an welche sich Ihre Politik richten soll? Ich glaube kaum. Es ist doch fadenscheinig zu argumentieren, dass sich Politik nur an der Gruppe orientieren soll, welche potentiell Kinder bekommen kann - ungeachtet dessen, ob sie Kinder bekommt.

Jede/r Bürger/in kann, in welcher Beziehungsform auch immer lebend, aktiv zu Deutschland beitragen und damit, in Ihren Worten, die Schöpfung erhalten - oder eben nicht. Diese Entscheidung hängt aber nicht von biologischen Fähigkeiten ab.

Ich fände es interessant von Ihnen zu hören und eine Erklärung zu lesen, wie und mit welchem nachhaltigen Wissen/Studien, Sie Ihre Thesen stützen.

Mit besten Grüßen,
Christian Welt