Frage an Guido Wolf von Heinz H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wolf,
ich schreibe Ihnen heute auch in ihrer Funktion als Vorsitzender des Interessenverbandes Gäubahn. In einem Artikel der „WELT“ argumentierten Sie für den Direktanschluss der Gäubahn an den Flughafen Stuttgart. Ich gehe allerdings davon aus, dass Sie auch als Landtagsabgeordneter hinter diesen Argumenten stehen.
Projektbetreiber, Befürworter und Gegner von Stuttgart 21 haben dem Schlichterspruch von Heiner Geißler damals zugestimmt, in dem die bisherige Trassenführung innerhalb von Stuttgart garantiert wurde.
Mit dem Direktanschluss am Flughafen bleiben die Interessen der täglichen Pendler auf der Gäubahn nach Stuttgart auf der Strecke. Gerade aber diese große Personengruppe und all die Bahnkunden, die aus anderen Gründen in die Landeshauptstadt fahren und von dort ggf. weiter, dürften von der Fahrt über den Flughafen wenig begeistert sein. Dieser spätere Umweg zum Hauptbahnhof bringt den zusätzlichen Nachteil umsteigen und wegen der längeren Fahrstrecke zudem noch einen höheren Fahrpreis bezahlen zu müssen. Muten Sie dies einfach den betroffenen Bahnkunden zu?
Welche Vorteile hätten tatsächlich die Mehrzahl der Bürger entlang der Gäubahn, deren Interessen Sie ja angeblich vertreten, mit dem Anschluss direkt am Flughafen?
Ich habe den Eindruck, dass sich die Betreiber dieses Milliardenprojektes jetzt wieder verhalten wie vor der Schlichtung und zudem mit einer dirigierten indirekten Werbekampagne für den Anschluß am Flughafen von ihrem Wortbruch ablenken wollen. Keine Rede mehr von Bürgerbeteiligung und S 21 Plus.
So macht man die psychologische und politische Wirkung dieser einmal hoffnungsvoll begonnenen Schlichtung wieder zunichte und damit automatisch auch im Voraus den Glauben an zukünftige Mediationen oder Schlichtungen und leistet darüber hinaus nur weiterer Politikverdrossenheit Vorschub. Ist dies für Sie als Parlamentspräsident ein Ergebnis, das Sie billigend in Kauf nehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Heckele
Sehr geehrter Herr Heckele,
über Ihr Interesse an einem guten Verkehrsangebot auf der Gäubahn habe ich mich als Vorsitzender unseres Interessenverbands sehr gefreut!
Leider sind Sie aber bei Ihren Überlegungen zur Direktanbindung von Flughafen und Messe an die Gäubahn von einer Falschinformation ausgegangen. Die Führung der Gäubahnzüge über den Flughafen und die Messe wird zu keiner nennenswerten Veränderung der Fahrzeit führen, das haben uns das Verkehrsministerium, die Nahverkehrsgesellschaft und die DB AG mehrfach bestätigt. Für die Bahnkunden, die nach Stuttgart wollen, entstehen also keine Nachteile. Mir ist bekannt, dass trotz dieser allgemein zugänglichen Faktenlage von interessierter Seite immer wieder etwas anderes behauptet wird.
Im Übrigen wurden die von Ihnen angesprochenen Fragen im Filderdialog sehr ausführlich erörtert. Der ganze Dialog ist im Internet unter http://www.filderdialog-s21.de in aller Ausführlichkeit dokumentiert. Es lohnt sich wirklich, die Fülle der dargestellten Informationen einmal anzusehen.
Bezüglich des künftigen Verkehrsangebotes auf dem Streckenabschnitt Stuttgart-Rohr und Stuttgart-Feuerbach kann ich Ihnen mitteilen, dass es derzeit sehr interessante Überlegungen für neue Nahverkehrsangebote gibt. Es wird also alles getan, um den Schlichterspruch auch in diesem Punkt umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Guido Wolf MdL
Weitere Fragen an Guido Wolf
(...) Das Engagement für Deutsche, die von Flucht, Vertreibung und Aussiedlung betroffen waren und sind, gehört mit zu den zentralen Aufgaben der Politik. (...)
(...) Ich begrüße es deshalb sehr, dass der Landtag von Baden-Württemberg in der Sitzung vom 4. Februar das sog. Gesetz über ein Transparenzregister beschlossen hat. (...)
(...) Ihre Auffassung, es gebe an unseren Gerichten Formen der Willkür, teile ich nicht und möchte diese Einschätzung in aller Entschiedenheit zurückweisen. (...)
(...) Die von Ihnen angeführten Vorgänge betreffen jedoch den Geschäftsbereich anderer Ministerien und Behörden, so dass ich um Verständnis bitten muss, dass ich als Justizminister zu diesen Aspekten nicht Stellung nehmen kann. Größte Zurückhaltung ist mir zudem bei allen Vorgängen auferlegt, die derzeit Gegenstand laufender gerichtlicher Verfahren sind. Dies gebietet der Respekt vor der Unabhängigkeit unserer Justiz. (...)