Frage an Günther Felbinger von David L. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Felbinger,
in letzter Zeit ist immer wieder von Elite-Hochschulen zu lesen. Wäre es nicht besser einer breiten Masse Zugang zur Hochschule zu gewähren
(was möglicherweise durch die Einführung von Studiengebühren eher eingeschränkt wurde) als ganz gezielt nur Eliten zu fördern?
Wie stehen sie dazu?
Wird durch diese Elitenförderung und die Studiengebühren nicht vielmehr die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet und somit soziale Brennpunkte weiter verschärft?
Sehr geehrter Herr Lorbacher,
das ist ein interessantes Thema. Bayern bzw. die CSU denkt meistens nur an die Eliten. Sei es in der Schule oder an der Universität. In der Tat sprechen Sie ein heißes Thema an, denn wir vertreten die Ansicht, dass die Studiengebühren zumindest für das Erststudiuum abgeschafft werden müssen. Denn unabhängig vom Geldbeutel und der sozialen Herkunft sollte Jede(r) die Möglichkeit bekommen zu studieren. In gewisser Weise ist es tatsächlich so, dass durch die Studiengebühren auch schon wieder eine gewisse Elite unbewusst heran gezüchtet wird.
Grundsätzlich befürworte ich Leistung zu entlohnen und Begabte oder Eliten zu fördern. Ob dies unbedingt mit Elitehochschulen sein muss, wage ich zu bezweifeln. Denn schließlich gibt es in Deutschland bereits einige Elitehochschulen in privater Hand (z.B.Friedrichshafen, Koblenz), an denen wirkluche Eliten herangezogen werden. Wir brauchen öffentliche Hochschulen, die allen zugänglich sind und besonders Begabte können auch dort besonders gefördert werden.
Die Elite-Hochschul-Diskussion wird meisten mit der Globalisierung begründet, was natürlich nicht von der Hand zu weißen ist. Aber andererseits darf man wiederum nicht alles der Globalisiserung unterordnen. Wie Sie auch richtig sagen, wird mit den Elitehochschulen und der Studiengebühr die Klufft zwischen Arm und Reich weiter geöffnet, deswegen sehen wir die Einführung der Studiengebühren eben auch kritisch und fordern zumindest für das Erststudium die Abschaffung.
Mit freundlichen Grüßen
Günther Felbinger