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Frage von Lucia F. •

Frage an Günther Felbinger von Lucia F. bezüglich Familie

Hallo Herr Felbinger,

auf welche Weise wollen Sie dazu beitragen, dass die Familien der Mittelschicht gestärkt werden, damit das Gefälle zwischen Reich und Arm nicht noch weiter zunimmt? Junge Familien haben in unserem Land zur Zeit in der Mehrheit keine Chance, auch noch Altersvorsorge in ausreichender Form zu betreiben - es sei denn, sie haben keine Kinder!

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Antwort von
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Hallo Frau Freitag,
gerne versuche ich Ihrer Frage auf den Grund zu gehen, denn sie ist sehr komplex gestellt und nicht einfach zu beantworten.

Ich möchte mal anhand dem Bereich Bildung mich heranwagen, denn ich vertrete die Ansicht, dass Bildung keine Frage der finanziellen Möglichkeiten einer Familie bleiben darf. Das fängt schon im frühen Kindesalter an. Hier brauchen wir die bessere staatliche Unterstützung/Förderung der Kinderkrippen (nicht nur zu Lasten der Kommunen) , einen verstärkten Ausbau und Förderung von flächendeckenden, arbeitsplatznahen Kinderbetreuungseinrichtungen, sodass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich ist.

Es geht weiter, dass man sich nicht nur Gedanken machen sollte, sondern das kostenfreie KiTa-Jahres vor der Einschulung ermöglichen muss und auch für die Bereitstellung eines bezahlbaren warmen Mittagessens in Ganztagesschulen und Kindertagesstätten Sorge tragen muss. Hier gilt es für die Landespolitik verstärkt anzusetzen, schließlich sind Bildungskosten Investitionen in die Zukunft.

Das Gefälle zwischen Arm und Reich muss aber auch über die steuerliche Schiene angegangen werden, bsp.weise wäre eine Senkung der Sozialabgabenlast für kleine und mittlere Einkommen, mit im Gegenzug Erhöhung der Steuern für Spitzenverdienern, eine Möglichkeit für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Auch eine deutliche Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderzuschlages würde nicht nur einen Anreiz für Familien darstellen, sondern diese auch finanziell mehr unterstützen.

Weiterhin gilt es die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots bezahlbaren, familienfreundlichen Wohnraums zu forcieren, um damit Gering- und Mittelverdienern entgegen zu kommen. Aber auch in der Arbeitswelt gilt es gerade im Hinblick auf die flexiblere Gestaltung von Arbeitszeiten, Teilzeitarbeiten, Wiedereinstellungsgarantien, betieblichen Kinderbetreueungsangeboten eine familienfreundlichere Gestaltung der Arbeitswelt für Familien im Auge zu behalten, sodass Eltern zum einen einem Job nachgehen, aber auch die Familie unterstützen können.

Wenn wir vorhin schon bei steuerlichen Möglichkeiten waren, so fällt mir dazu auch die Pendlerpauschale ein, die derzeit ja in aller Munde ist und die von der Bundesregierung zurück gefahren wurde, womit für viele Arbeitnehmer unterm Strich ein erheblicher Verlust und Mehraufwand die Folge ist. Hierunter leiden natürlich vor allem die Geringverdiener und die Bezieher mittlerer Einkommen.

Mit freundlichen Grüßen
Günther Felbinger