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Günter Rudolph
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Frage von Michael T. •

Frage an Günter Rudolph von Michael T. bezüglich Verkehr

Der Netzausbau ist mittelfristig wichtig für die Versorgungssicherheit und den Transport erneuerbarer Energien. Die Situation bleibt aber zum Beispiel durch die Abregelung von Einspeisespitzen oder das Zuschalten von Reservekraftwerken beherrschbar, selbst wenn der Netzausbau langsamer käme. Warum setzt man bei der Leitung von mit Hochtechnologie erzeugtem und mit öffentlichen Milliarden subventioniertem Strom auf die alte Leitungstechnik mit Überlandleitungen? Diese ist vielleicht jetzt billiger und einfacher zu montieren, führt aber dazu, dass dem Land und seinen Menschen eine weitere, weithin sichtbare optische "Umweltverschmutzung" zugemutet wird.
Warum soll es am Technologiestandort Deutschland nicht möglich sein, auch den Netzausbau mit einer zukunftsweisenden Technologie, der flächendeckenden Erdverkabelung, umzusetzen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Tönges,

wie sie zu Recht anführen, hat die Erdverkabelung eine geringere visuelle Beeinträchtigung als Freileitungen und auch besteht kein Kollisionsrisiko für Vögel.
Neben den finanziellen Mehrkosten, die am Ende vom Endverbraucher mit seiner Stromrechnung zu bezahlen sind, haben Erdkabel aber auch Nachteile. Neben einer größeren Flächeninanspruchnahme schon beim Bau (inklusive umfangreicherer Baumaßnahmen) und dann auch beim Betrieb, gibt es eine deutlich größere Einwirkung auf Vegetation und Tierwelt, Boden und Wasser. Für lokale Konflikte bei der Planung ist die Verkabelung sicherlich eine Antwort, aber wahrscheinlich nicht die alleinige Lösung.

Die SPD-Landtagsfraktion hat daher beantragt, dass in den Landesentwicklungsplan Hessen eine ähnliche Regelung aufgenommen wird, wie in Niedersachsen, wo es heißt: „Trassen für neu zu errichtende Hochspannungsfreileitungen sind so zu planen, dass die Hochspannungsfreileitungen einen Abstand von mindestens 400 Metern zu Wohngebieten einhalten können“. Falls das nicht möglich ist, sollten Erdkabel verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Günter Rudolph

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