Frage an Günter Räder von Stephanie C. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Räder,
denken Sie nicht, dass das Dieselfahrverbot ungerecht ist, da man zwischen alten "Dreckschleudern" und neuen, treibstoffärmeren Fahrzeugen unterscheiden sollte?
Sehr geehrte Frau C.,
ein Dieselfahrverbot ist erst der 2. Schritt. Das Verwaltungsgericht wird ca. 50 Städte zwingen Schritte einzuleiten, dass die Grenzwerte der Luftverschmutzung in diesen Innenstädten unterschritten werden. Dieselfahrzeuge stossen die meisten Stickoxide aus, deshalb gibt es die Annahme, dass die meiste Luftverschutzung in diesem Bereich von Dieselfahrzeugen kommt. Dazu kommt der jetzt laufende Dieselskandal, d.h. die systematische Manipulation der Messwerte bei Abgasmessungen durch die Autoindustrie. Euro 5 und Euro 6 Motoren halten die Grenzwerte beim Stickstoffausstoß ebenfalls nicht ein, wenn nicht an der Hardware nachgerüstet wird. Die Nachrüstung der Hardware verweigert aber die Autoindustrie, bzw es wurde ihr von der jetzigen Regierung zugesagt, dass die Autoindustrie die Hardwarenachrüstung nicht bezahlen muss. Somit besteht die Rechtslage, dass die Städte diesen Fahrzeugen die Einfahrt in die Städte verweigern sollte um die Gesundheit der Bürger in den betroffenen Städten zu sichern.
Das ist alles kein politisches Programm, sondern durch die Rechtssprechung seit 2008 begründet.
Das ist kein Dieselfahrverbot, sondern die Ignoranz der Regierung das Problem bei der Wurzel zu packen nämlich durch eine Hardwarenachrüstung (Adblue-Technologie). Dann könnten alle Diesel (voraussichtlich, die älteren haben wohl etwas mehr Probleme) weiterhin in die Innenstädte fahren.
Das hat alles nichts mit dem notwendigen Ausstieg aus den fossilen Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2030 zu tun. Das ist notwendig um die Pariser Klimaschutzziele zur Reduktion des CO2 Ausstosses zu erreichen.
Ich hoffe, dass ich den Sachverhalt ausreichend differenzieren konnte.
Grüne Grüße
Günter Räder