Wie steht es mit der deutschen Politik der Völkerverständigung?
Sehr geehrter Herr Gysi,
wenn ich das aktuelle Geschehen aufmerksam verfolge, könnte man meinen, dass die Völkerverständigung in der deutschen Politik kaum noch eine Rolle spielt. Ich erinnere mich, als Willy Brandt sich für eine Politik der gut nachbarschaftlichen Beziehungen einsetzte. Ein weiterer Schritt war später der Abschluss des "Zwei-plus-Vier-Vertrages". bei dem vereinbart wurde, dass das NATO-Territorium nicht nach Osten erweitert werden darf. Nur unter dieser Bedingung hatte damals Gorbatschow einer Vereinigung beider deutschen Staaten zugestimmt. Dieser Vertrag wird einmal in den Geschichtsbüchern als eine ganz besondere diplomatische Leistung erwähnt werden. In der aktuellen Politk scheint man allerdings nicht gerne daran erinnern zu wollen. Warum eigentlich?
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Sehr geehrter Herr E.,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 08. Februar. Ihrer Einschätzung stimme ich zu und ich stelle fest, dass die Beziehungen zu anderen Ländern immer gespannter werden. Außerdem erleben wir in den USA und in Europa eine Entwicklung nach rechts, die Freiheit und Demokratie gefährdet.
Mit freundlichen Grüßen,
Gregor Gysi